1 Book Of Golden Stories

Junge, junge dass das so schnell (oder überhaupt :-Y ) erledigt würde, hatte ich nicht erwartet.
Ihr seid großartig - fall auf die Knie :*

Irre! Hab (aus Zeitgründen) noch nicht mal das Original gelesen. Klasse, ihr zwei )

MacTiger schrieb: Wo nehmt ihr nur die Zeit dafür her?

Nun ja, für Dinge, die einen interessieren bzw. die einem wichtig sind, findet man auch die Zeit bzw. nimmt sie sich. Und ich wollte ja selbst wissen, was in dem Gedicht so alles steht. Hätte ich allerdings geahnt, dass die Übersetzung Stunden dauert, hätte ich es mir vielleicht anders überlegt... :oops:
Und es ist mal wieder interessant zu sehen, wie verschieden Übersetzungen des gleichen Textes ausfallen können, weil man Worte oder Zeilen anders interpretiert.

shortbread schrieb: Irre! Hab (aus Zeitgründen) noch nicht mal das Original gelesen. Klasse, ihr zwei. )

Danke, Shorty! Aber das Original solltest du unbedingt lesen, denn vom Reim und Witz des Originals geht beim Übersetzen ins Deutsche doch so einiges verloren, auch wenn ich mich bemüht habe, an Stellen, wo es möglich war, auch zu reimen. Wahrscheinlich übersetzt du einige Passagen auch noch anders als ich. "Hut ab" vor Meri-mac, dem dieses tolle Gedicht gelungen ist, das Runrigs Geschichte auf so wunderbare Weise zusammenfasst!

... Ihr wolltet es gereimt ?

Hier meine freie Übersetzung
(in Anlehnung an das Gedicht von Meri-Mac im Stamping Ground Forum)

Es war nix los im Himmel
Es fehlte das ein bißchen Gewimmel
Außer den Beatles fiel Gott nichts ein -
Soll's das denn schon gewesen sein?

Punk würde die Welt noch zu sehr schocken
Progressive Rock war viel zu trocken
Er grübelte her - er grübelte hin
Da kam ihm Skye plötzlich in den Sinn:

Die Leute von den Hebriden, die hören mir noch zu,
sie befolgen meine Gebote und auch die Sonntagsruh'
Sie singen zwar in der Kirche und bei einer Feier -
oft klang es aber mehr wie Geleier…

Denen werde ich neue Musik schenken -
So himmlisch - gar nicht auszudenken -
das Gälische mit eingebaut
und trotzdem leidenschaftlich laut …

Er entdeckte 3 junge Spunde,
die machten um Portree die Runde …
So hatte der Herr ganz unumwunden
Im Jahr '73 'Runrig' erfunden.

Wenn sie bloß eine andere Stimme noch hätten,
um ein paar rauhe Stellen zu glätten …
Doch der Herr war zuversichtlich: "Das gibt sich -
mit Donnie ab dem Jahr '74."

In '75 kam Robert daher
und übernahm die Quetschkommode von Blair
Nun waren die Macdonalds in der Überzahl,
aber das scherte Donnie nicht einmal …

Jeder Auftritt, ob groß oder klein,
mußte in '76 und '77 sein.
Sie spielten sich die Seele aus dem Leibe,
sie wollten den Folkrock-Himmel als dauernde Bleibe.

Nun, oben im richtigen Himmel war man erfreut
und hat kein Risiko gescheut -
Der Herr drängte: "Steht weiter so auf der Matte,
es ist langsam Zeit für Eure erste Platte !"

Nach anfänglichem Rumgehänge
kam 'Play Gaelic' zum Glück in die Gänge.
"Nicht schlecht" - nickte der Herr ihnen zu -
"doch fehlt noch der besondere Clou !"

Packt ruhig noch etwas Schmackes rein,
dann werden die Songs gleich gewichtiger sein!
So kam's, daß Malcolm, ein Jungspund mit Mähne
ab '78 sich einbrachte in die Pläne.


Das 2. verzwickte Album
kam raus um '79 rum
"Mein kleines Projekt" - sagte Gott selbstgerecht -
"entwickelt sich doch gar nicht schlecht"

Aber manchmal war es schon vertrackt,
Gott wippte mit dem Fuß im Takt.
Es blieb ihm nicht verborgen, daß trotz ernsthaftem Bestreben,
der Drummer lag manchmal im Rhythmus einen Schlag daneben.

Die Neuerung überbrachte Gott ihm sehr dezidiert,
damit Calum nicht sein Gesicht verliert:
"Du bist zu Besserem auserkoren,
dafür haben sich sogar meine Engel verschworen"

"In Fife gibt's 'nen Kerl - einfach gestrickt und mit hoher Stirn -
nicht sonderlich ausgestattet mit Hirn -
aber für seine Drum-Solos ist er bekannt -
und Iain Bayne wird er genannt."

Er spricht nur 2 Worte gälisch - sagt man mit Hohn,
aber mit "uisge beatha" trifft er immer den Ton.
Kaum war er dabei - war in Null-komma-nix
"Recovery" schon abgemixt.

Ein anderes Gesicht namens Richard - was mancher noch weiß,
kam ebenfalls auf Gottes Geheiß
sein musikalischer Input war eher karg,
er war in vertraglichen Dingen stark.

Nun war die Zahl bemerkenswert zu lesen,
und damit nicht alles umsonst gewesen,
stellte der Herr ihnen Marlene zur Seite behende,
so nahm das Jahr '81 sein Ende.

In '83 wurde Loch Lomond extrapoliert
ganz oben in die Charts katapultiert.
In Cambridge in '84 - das ist kein Scherz -
gewannen sie erstmals das Englische Herz …

Gedämpfte Stimmung trat herein
als Simple-Records mischte sich ein.
Die Stimme des Herrn kam vom Himmel herab:
"Wegen eines Kinnhakens macht man nicht schlapp!"

"Ihr Jungs, Ihr seid wahre Highland-Kämpfer,
verpaßt Lug und Trug mal 'nen richtigen Dämpfer !"
Sie nahmen als Waffen ihre Lieder
und rangen den "Feind" mit "Heartland" nieder.


Peter Wishart schloß sich ihnen an,
der war ab '86 dran
Gott lächelte und legte die Füße hoch:
"Das ist der perfekte Mix - wußte ich's doch!"

Sie erhielten Zuspruch von vielen Seiten,
vermochten Ihr Ansehen auszuweiten,
dies dankten sie so manchem treuen Fan
mit 'The Cutter and The Clan'.

Gott war aufrichtig in seinem Streben
keinem Lied den Vorzug zu geben.
aber als 'Searchlight' veröffentlicht war
wurde es jedermann ganz offenbar:

'News from Heaven' ging ihm nicht aus dem Sinn.
Er nahm es als Wink des Schicksal hin,
den Kontakt wieder anzufeuern
und die Bekanntschaft zu erneuern.

Er sandte ihnen die Proklamation in einem Atemzug,
sodaß es allen fast die Sprache verschlug:
"Vergeßt endlich das '80er-Gedönes,
die Zukunft bringt Euch viel mehr Schönes!"

Sie schien ihnen verfehlt, es sich zu wagen,
das Wort des Allmächtigen zu hinterfragen -
so ließen sie sich inspirieren,
was gänzlich neues zu komponieren …

Im Jahr '90 lag es offen auf der Hand,
sie gewannen wieder festen Stand:
Nach der Wiedervereinigung mit Chris Harley war keiner mehr erstaunt
über die Rückkehr zum bekannten 'Castlesound'.

Wie gälische Marlon Brandos
zogen sie mit schwarzem Leder los,
um die "wilden Kerle" wieder zu beleben
und die Heidelandschaft zu erbeben.

Sie filmten die magischen Zeiten,
zu denen Barras-Stimmungen verleiten -
und vom "5-Nächte-Glasgow" wußte man zu berichten
auch so einige Mythen und Geschichten …

'The Big Wheel' leitete als Meilenstein
Runrig's beste Jahre ein
Von Hammersmith bis hin zu Shetland
Eroberten Sie jede Bühne im Stand

Gott liebte sein Opus Magnum,
doch schlich sich in seinen Ohr rum:
"Der ganze Adrenalin-Unterbau
stimmt immer noch nicht ganz genau"

Zum Loch Lomond kamen die Leute in Scharen,
sodaß es im Mittsommer '91 Unzählige waren
Wie schaffte diese Band das bloß ? -
Der Triumpf für sie war riesengroß !

Sie setzten sich auch ein für kleine zerbrechliche Nationen,
um was zu bewirken, darf man sich nicht schonen.
Die Leute von Tallin erkannten es frei raus
und spendeten ihnen warmherzig Applaus.

'Amazing Things' kamen auf
als das Jahr '93 nahm seinen Lauf.
Das Album verkaufte sich in jedem Shop
und landete bei 'Top of the Pop'.

Solche Sendungen haben ihre Tücken -
man sagte ihnen aus freien Stücken:
"Schaut in die Kamera - dann klappt das schon -
bewegt Eure Lippen einfach synchron".

Im Jahr '94 - wie konnte das sein ? -
brach eine Sintflut über Tarlair herein.
Sie wandten sich an Gott und fragten 'hinüber':
"Hast Du noch 'ne Arche über?"

'Mara' schlug wie ein Volltreffer ein -
wie '95 sollte jedes Jahr sein !
Alte Seebären traten mit Landratten ins Gefecht,
daß am Ende alle unversehrt blieben, war nur gerecht.

Die cleveren Typen der Carlsberg-Brauerei
brachten Schwung ins Einerlei:
Einen Runrig-Song könnte man zum Cricket-Lied umtaufen,
da ließe sich das Bier in Unmengen verkaufen.

Gott hatte nichts dagegen -
obwohl der Plan - er war verwegen:
'Wenn's klappt bin ich der Held -
mit der besten Band der Welt !'

Der Nordhimmel verfärbte ich orange ganz und gar
Es war im '96er Jahr
Manche dachten an übersinnliche Kräfte gleich -
'Aurora' spielt uns einen Streich !

Doch eine schreckliche Feuersbrunst hatte in dieser Nacht
das unheimliche Leuchten am Himmel verursacht
Einer Vielzahl von Schätzen zusammengetragen tagein und tagaus
machte der Feuerteufel gnadenlos den Garaus.

Stell' Dir mal vor nur für einen Moment
Du wärst vollkommen, so wie man Dich kennt,
Dann tut's einen Schlag, daß es Dich aus den Socken haut,
so heftig als wäre es ein Knockout:

Es war im Jahr '97 als das geschah
und Donnie seine "wahre" Bestimmung vor sich sah:
Er entschloß sich fortan ans Rednerpult zu schreiten
und über rutschige Polit-Parkett zu gleiten

Eine starke Stimme, so vielschichtig und virtuos
läßt unsere Gedanken bestimmt lange nicht los
Kostbare Erinnerungen an Fülle und Zahl
würden uns entrissen - es blieb keine Wahl

Bei den Abschiedsnächten in Stirling sodann
zog er uns letztmalig in seinen Bann
Aber wie wird sich Runrigs Zukunft gestalten? -
Das lag allein in Gottes Walten.

Es folgten Monate mit Turbulenzen
und alle testeten ihre Grenzen.
"Das darf jetzt nicht der Schlußpfiff sein,
wir läuten erst die Halbzeit ein !"

Als das Jahr '98 nahte mit großem Schritte
fehlte noch immer ein Sänger in ihrer Mitte
Sie riefen zu Gott im Himmel - der antwortete spontan:
"Jungs, warum hat ihr das nicht schon früher getan !"

Mit 'nem neuen Frontmann kann ich Euch dienen,
er ist auch schon startklar, doch er kommt nicht auf Schienen.
Wenn er sich verspätet, erwarte ich keinen Verdruß,
weil er schließlich für 3 Flüge umsteigen muß."

Die Jungs sie waren skeptisch,
befürchteten: "Das wird "nüsch" -
Wenn der das 1. Mal 'horo horainns' singt,
kann's sein, daß es mehr kanadisch als gälisch klingt!"

Ihre Ängste waren unbegründet und schnell verflogen -
Bruce paßte perfekt - das ist nicht gelogen !
Auf einmal war sie wieder da -
die Band 'Runrig' im '98er Jahr.

In kühner Erwartung und zu allem bereit
kamen Horden von Fans herbeigeschneit
Bruce hatte Lampenfieber wie noch nie -
ihm zitterten sogar die Knie !

"Falls Du den Text vergißt in der Hälfte der Nummer"
sprach Rory: "mach' die bloß nicht zuviel Kummer -
Laß einfach die Fans ein bißchen Brüllen,
die werden schon die Lücken füllen"


"In den Barras" - meinte Iain keck -
"werfen sich die Fans vor Lachen weg,
wenn Du erzählst, das Deine Oma hier das Licht der Welt erblickte
und später noch in Canada ihren Wortschatz mit gälischen Schimpfwörtern spickte."

So wandelten Sie 'In Search of Angels' fast ohne Ende
von '99 bis zur Jahrtausendwende.
Gott schmunzelte zufrieden: "Dieser doch recht kleine sterbliche Chor,
klingt immer göttlicher in meinem Ohr".

Er bat sie um ein Songbook, schön verziert und gebunden,
um die Magie, die sie erzeugten, weiter abzurunden.
Am nächsten Tag eröffneten sich ihm Schätze und Bilder wundervoller Orte
Da fehlten dem Herrgott einen Moment lang die Worte.

'The Stamping Ground' brachte eine aufregende Zeit,
im Jahr '01 war es mal wieder soweit:
Peter war nicht davon abzubringen und verteidigte vehement
seine Kandidatur für's Parlament.

Iain sprach: "Ich kann es nicht verhehlen,
Du wirst uns aufrichtig fehlen -
Mann, am Keyboard bist Du wirklich unschlagbar,
aber ehrlich, Deine Hemden sind echt untragbar"

Als Brian den Anruf vernommen,
fühlte er sich leicht beklommen:
Einer Runrig Tribute Band anzugehören,
könnte seinen Ruf zerstören.

Doch es war wirklich Runrig - das Original
und Marlenes Überredungskunst war phänomenal:
"Wir fliegen Dich bis zu den Faröern und wieder zurück,
wir machen Halligalli an einem Stück!"

Das frische Pflänzchen mußte man nur gießen,
schon begannen neue Ideen zu sprießen.
Zeit für ein Gedenken an Laurel Clark gab es auf jeden Fall,
als die Columbia zerschellte im All.

'Proterra' hieß die nächste Platte,
wo sowohl Paul als auch Blair mitgemischt hatte.
Zum 30. Geburtstag war sie entstanden,
weshalb sie sich erneut an den Herrgott wandten:

"Hey Gott, als unserem Mentor haben wir Dir vertraut,
bei jeden unserer Schritte haben wir auf Dich gebaut -
Wär's nicht bald mal Zeit an Ruhestand zu denken
und uns ein paar schöne Stündchen zu schenken?"

Gott sagte: "Redet nicht so einen Quatsch daher !
Jetzt macht's doch grad Spaß, jetzt will ich noch mehr !
Für Stirling ist der Auftrag längst schon gebucht -
zum 31. Los geht's - und es wird nicht geflucht."

Im Jahr '04 wurde Marlene gefeiert,
für all die Dinge, die sie je angeleiert.
Im Jahr '05 fiel Rory aus
und Athol erntete den Applaus.

Am Loch Ness im Jahr '07 entwickelte sich ein Regenschauer
zu einem Guß von längerer Dauer
Der Band hatte man schon Schnorchel verpaßt,
und die Fans standen knöcheltief im Morast.

Die Junges zeigten auf einmal für Shinty Interesse,
drum ging 'Everything You See' in die Plattenpresse.
Im Jahr '09 rockten sie den Palast von Scone,
für den "Stein des Schicksals" gab's einiges zu tun.

Fast wäre das Konzert geplatzt,
denn Malcolms Pumpe hatte gepatzt.
Der Doc sprach zu Malcolm: "Da hilft kein Zetern und kein Schrei'n,
Deine Solo müssen künftig kürzer sein!"

"Oh Herr, können wir ihn irgendwie unterstützen?"
"'Bleibt vor allem ruhig" - drang's vom Himmel - "das wird am ehesten nützen! -
Klinkt ihn beim nächstbesten Verstärker ein
und haut die volle Drehzahl rein !"

Zuerst waren sie verängstigt und bange,
aber tatsächlich - es dauerte nicht lange,
da waren Malcolms Rhythmusstörungen vorbei
und er spielte wieder sein tolles Riff von "Skye".

Die Band - nun wieder rüstig und genesen,
ist immer gerne auf Tournee gewesen.
Im Jahr '10 tourten sie durch Europa kreuz und quer,
drum mußte im Jahr drauf eine Verschnaufpause her.

Die Fans waren langsam ungehalten
und wandten sich an Gott, den Alten -
doch auch er zählte schon die Stunden und Tage,
er war genauso hibbelig - keine Frage.

Im Jahr '12 ging der vertraute Tourbus wieder auf Reisen,
die Fahrtrichtung mußte man ihm erst gar nicht weisen.
Nach Tonder fuhr er ohne Stress
und gleich zurück nach Inverness.

So nähern wir uns der Gegenwart,
Die 'Party on the Moor' kam richtig in Fahrt
zum speziellen Ehrentag - so soll es sein -
für die Band, wir lieben - ob groß oder klein

Mark, Mike und Kristian halfen bei vielen Gigs
Ebenso wie Paul Mounsey und Allen Spriggs.
Sie haben im Hintergrund mitgearbeitet
und machen schönen Auftritt vorbereitet.

Aber oft sind es nur diese 6 Namen,
die uns in Erinnerung kamen:
Calum, Rory, Malcolm und Bruce,
Brian Hurren und Iain Bayne folgen auf dem Fuß.

Ihre Konzerte beflügeln unseren Geist
Ihre Lyrics berühren unsere Seelen meist.
Ihre Musik trägt uns in allen Lebenslagen,
in guten wie in schlechten Tagen…

So, hier sind 40 Jahre 'Runrig' in Reimform aufbereitet
und vor Euch allen ausgebreitet.
Gott sah sich das Ganze von oben an
und eins ist sicher: Er hatte es "wohl" getan ….




Mara 22.12.2013

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Das ist der Wahnsinn!
Danke Helen und Mara - mir hat schon das bloße Lesen des Originals zu lange gedauert und ihr übersetzt das auch noch so genial! Beide Daumen hoch dafür!