1 Brexit - jetzt bin ich auch persönlich betroffen...

Das beste was passieren kann.

corsa772 schrieb: Das beste was passieren kann.

Tja, ich weiß nicht ....
Abgeordnete in das Parlament einer Union zu wählen, die ein großer Teil des UK nicht will?
Die dann aus Prinzip für die EU wichtige Beschlüsse blockieren?
Für die EU ist der einzig positive Aspekt, dass ohne diese Wahlteilnahme gewaltige rechtliche Probleme hinsichtlich der Rechtmäßigkeit des gesamten EU Parlaments entstanden wären.
Mir persönlich wäre es lieber gewesen, diese völlig durchgeknallte Hängepartie wie geplant am 29. März zu beenden. Damit wäre der ˋWille des Volkesˋ in UK durchgesetzt gewesen und man hätte vielleicht endlich wieder vernünftige Gespräche mit einem befreundeten Nachbarstaat führen können.
Die Welt wäre aufgrund des Brexit schon nicht untergegangen. Das tut sie nie.

Ich hoffe immer noch auf ein 2. Referendum.

Die längste Verlängerung nutzt niemandem etwas, wenn die Vorschläge, die auf den Tisch kommen, immer wieder dieselben sind: May wird offenbar nie verstehen, dass ihr Verhandlungsergebnis mit der EU keine Mehrheit im eigenen Land findet.
Ich sehe absolut keinen (!) Sinn darin, im Juni ein viertes Mal ohne Veränderung über ein Papier abzustimmen, dass zuvor dreimal im Parlament gescheitert ist.

Da Labour unfähig scheint und nicht gewillt ist, eine Alternative aufzuzeigen, ein Kompromiss unwahrscheinlicher denn je ist, vergehen Wochen und Monate ins Land und es tut sich nichts. Gestern vermeldeten ARD und ZDF jedenfalls, dass Labour die Gespräche, eine gemeinsame Lösung zu finden, für gescheitert erklärt hat.

Laut Umfragen hat Nigel Farages neue Brexit-Party beste Chancen stärkste Kraft bei den Europa-Wahlen zu werden, so dass ZDF gestern Abend in den Nachrichten.

Für ein zweites Referendum müsste May erstmal ihren Posten räumen, glaube ich, mit ihr wird es das nicht geben. Bis sie dies tut (oder tun muss) wird die Zeit (zu) knapp sein, eines durchzuführen. Es sei denn, man will von diesem Brexit-vergifteten Europawahlkampf direkt in einen erbittert geführten Wahlkampf für ein zweites Referendum auf der Insel einsteigen.

Nach dem Rücktritt von May und vorangegangenen internen Wahlen kämpfen nun Jeremy Hunt und Boris Johnson um die Stimmen der Parteimitglieder und den Parteivorsitz der Tories / Posten des Premiers. Ich bin mir nicht sicher, ob ein Brexit Ende Oktober tatsächlich vollzogen werden kann. Johnson versprach bislang, zur Not auch ohne Deal auszutreten, aber wenn es eines gibt, was das Parlament wohl gar nicht will, dann ist das ein Brexit ohne Deal. Ohne ein (möglicherweise neugewähltes?) Parlament wird auch ein Johnson nicht regieren können.

Langsam krieg ich Kopfschmerzen bei dem Thema...

Boris Johnson ist mit großem Abstand zu Jeremy Hunt von den Mitgliedern der Tory-Partei zum neuen Premier gewählt worden und in die Downing Street No. 10 eingezogen. Wofür war nochmal die Verlängerung der Austrittsfrist beantragt worden? Zentrale Brexit-Fragen sind heute so ungelöst wie noch vor vier Monaten Ende März.