1 Pipefest in Edinburgh - 21.August 2005

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18 Jahre 8 Monate her #13165 von bikerlady
Hallo,
melde mich mit diesem Bericht offiziell zurück von unserer Schottlandreise. Wir waren vom 2.8 bis 23.8. (inkl. An- und Abreise) etwas über 3 Wochen mit 2 Motorrädern in Schottland unterwegs. Bericht zur ganzen Reise folgt an anderer Stelle …

Leider musste ich schon am nächsten Tag sofort wieder arbeiten, bin kaum zum Auspacken, geschweige denn zum Berichten hier im Forum gekommen. Zumal mich die bis dahin aufgelaufenen Beiträge sofort wieder zum Antworten animierten…

Schande über mein Haupt! <img src="{SMILIES_PATH}/icon_redface.gif" alt=":oops:" title="Verlegen" /> Deshalb komme ich jetzt zur Sache:

Wie bereits angekündigt, hatten wir das sagenhafte Glück, kurz vor unserer Abreise noch 2 Tage in Edinburgh einplanen zu können. So durften wir ein beeindruckendes Großereignis miterleben, an das ich noch lange denken werde.

[b:2omlcokf]Pipefest in Edinburgh - 21.August 2005[/b:2omlcokf]
Nach einem wunderschönen Urlaub mit extrem gutem Wetter (nur 3 Tage mit Regen) fuhren wir bei strahlendem Sonnenschein von Pitlochry nach Edinburgh. Unser Hotelzimmer, das ich noch last minute per Internet gebucht hatte, lag strategisch günstig genau am Knotenpunkt High Street - Canongate / South Bridge - North Bridge. So brauchten wir nur downhill Richtung Hollyrood Park laufen und dem Menschenstrom folgen.
Bereits bei unserer Ankunft im Hotel wurden wir von Dudelsack-Musik begrüßt. Ein Reisebus spuckte eine Pipe-Band aus, die im Hotel nebenan Quartier bezog. Wo man ging und stand, sah man Teilnehmer, die sich für das Pipefest rüsteten. Habe noch nie so viele Kiltträger aus aller Herren Länder gesehen wie in diesem Jahr in Edinburgh.
Die ganze Stadt quoll über von Musik, das Trommeln der Straßenkünstler, gemischt mit asiatischen und afrikanischen Klängen und dazwischen unüberhörbar das „schottischste“ aller Instrumente.
(zumindest wird es dafür gehalten, stimmt aber nicht, wie das Pipefest eindrucksvoll wiederlegte)
Die Tunes waren bis hinauf zum Calton Hill zu hören. Mein Mann und ich haben uns einen Sport daraus gemacht, zu orten, wo wohl der nächste Piper steht.

Wir haben uns für den Vorbeimarsch der Pipe-Bands direkt am Fuß von Arthurs Seat positioniert. Der komplette Hang wurde von den Besuchern zur Freiluft-Arena gemacht. Eine wunderbar relaxte Open Air-Stimmung war dort, kein Gedrängel oder Geschiebe. Entgegen allen Befürchtungen konnte mein Mann in Ruhe sein Stativ positionieren und die Highlights filmen. 1 Gigabyte Film-Material haben wir jetzt zu Hause, das bearbeitet werden will. Und es hätte noch mehr werden können, wenn die Chips nur gereicht hätten! So etwas darf man nicht nur fotografieren - da muß man filmen.

Hier einige Facts zum Ablauf: der Vorbeimarsch der Bands dauerte satte 2 Std. Eröffnet wurde der Zug mit einem Meer von Fahnenträgern für alle teilnehmenden Nationen und den Organisatoren der Marie Curie Krebshilfe, für die fleißig gesammelt wurde. Danach folgte eine Band aus Pakistan in exotischem Outfit - besonders zu erwähnen, da sie nur mit finanzieller Unterstützung ihres Staatspräsidenten in der Lage war, überhaupt anzureisen. Teilnehmer gab es aus den letzen Winkeln dieser Erde: mehrere Hongkong-Chinesen spielten neben Australiern und Neuseeländern, Dänen folgten auf Amerikaner und Kanadier, man sah Holländer, Belgier, Franzosen, Spanier und Schweizer, selbst eine komplette Band aus Japan hatte die Anreise nicht gescheut. Aus Deutschland waren 3 Bands vertreten und mehrere Einzelspieler. Aus den klassischen Dudelsack-Nationen (Schottland, England Wales) gab es selbstverständlich alles, was Rang und Namen hat, vom jüngsten Nachwuchs bis zu den absoluten Veteranen.

Viele Solisten hatten Fähnchen an die Haupt-Drone ihres Instruments geheftet, was immer wieder zu entzückten Ausrufen beim Publikum führte, wie auch die Tatsache, dass selbst die Kleinsten eifrig trommelten, Fahnen schwangen oder sich als Mini-Ausgabe des Pipe Majors versuchten.
Überhaupt war das Ganze Völkerverständigung pur: wer als Einzelspieler anreiste, wurde einem Block zugeteilt. Wer besonderes Glück hatte, konnte mit der Band aus seiner Partnerstadt zusammenspielen
(so geschehen bei einer Formation aus Koblenz, wie wir später erfuhren).

Insgesamt waren es ca. 7000 Teilnehmer aus 30 Nationen, der alte Weltrekord von 8.800 konnte jedoch nicht gebrochen werden.
Unter <!-- m --><a class="postlink" href=" www.pipefest.com "> www.pipefest.com findet ihr eine ausführliche Liste aller Teilnehmer nebst Links zu deren Homepages.

Da ich absoluter Dudelsack-Fan bin, könnt ihr Euch vorstellen, wie es in und an mir aussah – Gänsehaut pur! <img src="{SMILIES_PATH}/icon_cool.gif" alt="8)" title="Cool" /> <img src="{SMILIES_PATH}/icon_biggrin.gif" alt=":D" title="Sehr glücklich" /> Konnte nicht umhin, mir in Edinburgh noch ein paar einschlägige CD’s zuzulegen.

Anschließend gab es auf der großen Wiese hinter Hollyrood Palace ein gemeinsames Finale, dass allen Beteiligten ein unvergessliches Erlebnis bescherte. Leider standen wir da akustisch etwas ungünstig, bei der Masse an Instrumenten hätte ich mehr Power erwartet. Nach dem offiziellen Programm-Ende wurde dafür von den Einzel-Bands und Solisten Zugaben ohne Ende geboten, alle waren in bester Spiellaune und brannten darauf, ihr Repertoire zu zeigen.

Leider können wir keine Filme in die Foto-Community stellen (ich höre Karsten schon stöhnen), deshalb schaut mal ersatzweise in diesen Link:
<!-- m --><a class="postlink" href=" www.pipefest.com/Pipefest2005_Album/index.htm "> www.pipefest.com/Pipefest2005_Album/index.htm
Hier sind massenweise offizielle Fotos zu bewundern, die Euch einen Eindruck vermitteln, wie international und bunt es hier zuging.

Für uns ein spezielles Erlebnis war der Ausmarsch einer Band aus Koblenz, an deren Fersen wir uns geheftet haben: Sie spielten den ganzen Weg von Hollyrood Park das Canongate hinauf, besonders 3 Piper haben meinen vollen Respekt. Stramm bergauf laufen und dabei ein tolles Pibroch nach dem anderen spielen – das ist WOW!!!! Herzliche Grüsse an die 56th District Pipe Band aus Koblenz – falls Ihr zufällig in dieses Forum schaut ! <img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt=":wink:" title="Winken" /> <img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt=":wink:" title="Winken" />


[b:2omlcokf]Zum guten Schluss:[/b:2omlcokf]
Auf der Fähre haben wir dann noch andereTeilnehmer aus Koblenz wiedererkannt. In einem kurzen, aber sehr netten Gespräch (in dem es sich auch um Runrig drehte - wie kann es anders sein) stellte sich heraus, dass einige Bandmitglieder aus dem Heimatort meines Mannes stammen.
Ein weibliches Band-Mitglied berichtete uns, dass sie ihre Bekannten auf Skye besucht und dort Donnie getroffen hätten. Und Frank Neubauer kannte sie natürlich auch. Die Welt ist doch klein. <img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt=":wink:" title="Winken" />

Die Biker aus Viersen
Petra und Gert

Es grüßt Euch
Bikerlady (und Gert)

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18 Jahre 8 Monate her #13222 von Old Red Sandstone
Old Red Sandstone antwortete auf Re: Pipefest in Edinburgh - 21.August 2005
Danke für den Bericht - hört sich einmalig an.
Schön, dass ihr eine so tolle 'letzte Erinnerung' aus Scottland mitbringen konntet!
<img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt=":wink:" title="Winken" />

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