1 Anschläge in London - müssen wir damit leben?

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18 Jahre 2 Monate her #26372 von Corinna
Ok, was das Umdrehen der Worte angeht - wenn ich sage, man sollte die Moslems im Westen auch dann akzeptieren, wenn sie nicht gleich unsere Sprache koennen oder in ihre Moscheen gehen und unter sich bleiben wollen (so, wie es die Mehrheit westlicher Staatsangehoeriger auch tun, wenn sie in islamischen Laendern arbeiten), dann wird es gleich so dargelegt, dass ich erwarte, man soll Extremisten akzeptieren. Hab ich das irgendwo gesagt? DAS wuerde wiederum bedeuten, jeder Moslem in Deutschland, der nicht Deutsch spricht und eine Moschee besucht, ist ein Extremist.
Soeivle zum Thema Verallgemeinerung.

Und was die Amerikaner angeht - nun denn, versuchen wir mal, das darzustellen.
Ja, ich weiss, Deutschland liebt die Amis traditionell (warum, weiss ich nicht). Ich persoenlich habe schon zuviele Amerikaner kennengelernt, die ins Schema X passen, dass es mir sehr schwerfaellt, meine "Hochachtung" vor diesem Volk zu verbergen. Ein Volk, dass seine Ureinwohner immer noch nicht respektiert und Angst vor ihnen hat (und jetzt wird gleich gesagt, auch die sind Amerikaner - ich sage, sie waeren gerne gleichberechtigte Amerikaner, wenn sie es aber vorziehen, unter sich zu bleiben, sind sie suspekt - erkennt man ein Schema?). Ein Volk, dass sich gegen eine suspekte Praesidentenwahl nicht auflehnt und diesen Praesidenten nach 4 Jahren Chaos trotzdem wiederwaehlt? Einen Praesidenten immehin, der aus einem Milliardenueberschuss im Haushalt innerhalb von 4 Jahren ein Milliardendefizit gemacht hat. Zudem ein Land, in dem jeder zweite Buerger eine Waffe traegt und in dem hundertmal mehr Menschen jeden Tag erschossen werden als in Deutschland (das uebrigens immer noch mehr Waffengewalt unter der Zivilbevoelkerung aufweisen kann als Grossbritannien!). Zum Thema Armut z.B. in New Orleans - ja, das sind halt die, die in jener Gesellschaft kein Glueck haben und mal nie aus dem Schlamassel rauskommen. Und das ist schlimm genug - vor allem dann, wenn wieder die besser Betuchten kommen, die vielleicht auch etwas gewitzter sind, und sich von der Millionenhilfe nach dem Hurrikan durch irgendwelche illegalen Machenschaften unrechtmaessig auch noch die Kohle unter den Nagel reissen. Sowas gibt es sicher anderswo auch, aber in dieser Groessenordnung und dabei ungestraft schafft das nur Amerika. Und dann diese Amerikaner, an denen man nicht vorbeikommt, wenn man in schottischen Tourismus arbeitet (ich habe 2 Jahre in einem 4-Sterne-Hotel auf Skye gearbeitet). Diese Damen und Herren meinen, ihnen gehoere die Welt und alles hat ihnen zu Fuessen zu liegen. Ausnahmen? Vielleicht einer in hundert. Dagegen sind sogar deutsche Urlauber eine reine Wonne - wobei man sagen muss, der deutsche Schottland-Urlauber laesst sich mit dem Mallorca-Urlauber eh nicht vergleichen - im positiven Sinne!
Amerikaner in ihrer Allgemeinheit sind mir ganz einfach unsympathisch und ihre "Kultur" ist mir suspekt. Und mich kann auch so leicht niemand vom Gegenteil ueberzeugen - ihr duerft es aber gerne versuchen!! <img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt=":wink:" title="Winken" />

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18 Jahre 2 Monate her #26373 von Foghar nan eilein 78
Foghar nan eilein 78 antwortete auf Re: Anschläge in London - müssen wir damit leben?
Mensch Corinna, so kann man doch nicht diskutieren. Wenn ich wollte, könnte ich für nahezu jedes Argument ein Gegenargument finden und über die Millionen von Amerikaner reden, die anders sind als du es beschreibst. Wobei ich nicht sagen würde, das es nicht stimmt was du über das Benehmen der Amerikaner im Ausland sagst und sie ein unsympathisches auftreten haben- gut möglich.
Deine Zahlen kann ich nicht beurteilen, aber Herrn Bush möchte ich hier nicht verteidigen.

Du argumentierst genau wie die, die du angreifst nur andersherum. Es ist selten der Einzelne, es sind die Strukturen, die es wert sind angeprangert zu werden. Und Amerikaner sind ja immerhin zum großen Teil ausgewanderte Europäer, wenn du so willst, ist es ein Beweis für das was in uns allen steckt- das böse im Amerikaner. Gerade gestern habe ich wieder diese schrecklichen Bilder im Fernsehen gesehen von den misshandelten Kriegsgefangenen im Irak.
Wir hier in Deutschland wissen, wie sich Dinge verselbstständigen, die im Ernst kaum einer so gewollt hat. Natürlich ist Amerika darüber auch geschockt- das haben sie nicht gewollt und das glaube ich ihnen mal einfach so. Sie erkennen wohl nicht, dass es an ihren eigenen Ansprüchen als Weltmacht liegt die solche Auswüchse geschehen lassen.
Ich habe mal einen Bericht über die sogenannten Elitetruppen während der Ausbildung gesehen. Gehirnwäsche ist noch milde ausgedrückt. Diese Soldaten und Soldatinnen werden brutalisiert gegen sich selbst und es ist kein Wunder, wenn der eine oder andere dabei jedes Gefühl für seinen Mitmenschen verliert. Corinna- diese Menschen werden nicht so geboren, sie werden so gemacht.
Außerdem finde ich es mehr als unangemessen wie du die Flutopfer in New Orleans abqualifizierst. Drogensüchtige, Alkoholiker, Penner, Dealer, Zuhälter ...........und noch ein paar Verarmte dazwischen, die durch das soziale Netz gefallen sind. Das Netz hat in Amerika so große Löcher wie manche Fischernetze auf den Trawlern der Nordsee und auch aus dem gleiche Grund- die kleinen sollen nicht mit rein.

Ich bin froh in einem Land leben zu können wo mit den Menschen, die es nicht so geschafft haben, anders umgegangen wird und ich beklage mich in diesem Zusammenhang nie über meine Steuerlast. Das passende Wort dafür ist Solidarität und in meinen Beiträgen habe ich an die Solidarität dem Menschen an sich gegenüber plädiert, die gerade wir , die wir in Wahrheit weit weg und warm und trocken diese Dinge auf der Mattscheibe betrachten gerne aufbringen sollten. Die Ausgrenzung und Abgrenzung können wir immer noch denen überlassen, die zumindest einer gewissen Selbstbetroffenheit ausgesetzt sind.
Was anderes ist es wenn es um die Machtverhältnisse geht, hier haben wir als Europäer massive Eigeninteressen und die werden auch dargestellt durch die polarisierenden Äußerungen im Fernsehen und letztendlich auch von dir, die du mal bei denen und mal bei den anderen die Fehler entdeckst. Das ist Systemimmanent und wir sollten über Verteilungskämpfe sprechen und diese nicht immer mit irgendwelchen Mäntelchen behängen, religiöser oder politischer Art.

Ich wollte dir dein Feindbild Amerika nicht nehmen, wenn’s dir hilft bitte schön, mir ist das zu einfach gestrickt.

Nichts für ungut, Corinna, ich habe den Eindruck du diskutierst gerne und bist jetzt nicht sauer, fände ich schade. <img src="{SMILIES_PATH}/icon_lol.gif" alt=":lol:" title="Lachen" /> <img src="{SMILIES_PATH}/icon_rolleyes.gif" alt=":roll:" title="Mit den Augen rollen" />

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18 Jahre 2 Monate her #26393 von Corinna
Aber genau das ist doch der Punkt - eine Weltmacht, die es nicht schafft, in ihren eigenen Reihen aufzuraeumen, aber sich fuer qualifiziert haelt, andere "befreien" zu wollen. Und wie du sagst, diese Menschen werden so GEMACHT - genau, und eben darum passt nun mal die Mehrheit der Amerikaner in genau dieses einfache Strickmuster rein! Schlimm genug - aber ich muss sie dennoch nicht moegen, nur weil sie nicht so geboren sind sondern so gemacht wurden - sie bleiben dennoch unsympathisch. "Oh je du armer Mensch, ich weiss ja im Grunde bist du ganz anders als du dich gibst und deswegen kann mir dein Verhalten auch so gar nicht unakzeptabel sein!" - so geht das halt auch nicht.
Die Tatsache dass die meisten Amerikaner Nachfahren eingewanderter Europaer sind ist ja speziell in Schottland Teil des Problems - jetzt kommen sie als Urlauber wieder, gehoeren diesem und jenem Clan an und eigentlich gehoert ihnen ja Schottland, aus dem ihre Vorfahren vertrieben wurden! Und nun seid schoen brav und gebt uns jeden Abend zum Dinner den besten Tisch im Restaurant in den 8 Tagen die wir hier sind! *PUKE!*

Ich versuche mich die ganze Zeit an IRGENDEINEN mir sympathischen Amerikaner zu erinnern, dem ich mal begegnet waere - aber das einzige, was mir einfaellt, sind diese flachen Kuchen mit Zuckerguss! <img src="{SMILIES_PATH}/icon_lol.gif" alt=":lol:" title="Lachen" /> <img src="{SMILIES_PATH}/icon_rolleyes.gif" alt=":roll:" title="Mit den Augen rollen" />

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18 Jahre 2 Monate her #26395 von Luc

&amp;quot;Corinna&amp;quot;:38gugd3r schrieb: Ja, ich weiss, Deutschland liebt die Amis traditionell (warum, weiss ich nicht). [/quote:38gugd3r]

Corinna
Schon mal was von Care-Paketen, Rosinen-Bombern, Luftbrücke gehört? Das prägte nicht nur eine Generation.

Meine Mutter, geboren in 1931, hat ihre Kindheit erlebt in einem Regime, in dem nur wenige sich trauten offen ihre Meinung zu sagen, weil das lebensgefährlich sein konnte, genau wie das Einschalten und Hören des falschen Radiosenders. Der Einmarsch der amerikanischen Truppen seinerzeit bedeutete nicht nur das Ende eines fürchterlichen Krieges, sondern auch ein Leben in Freiheit, insbesondere Meinungsfreiheit. Es waren die Amis, die im Dorf Plünderungen und Schlimmeres durch die ebenfalls anwesenden russischen Militärs verhinderten. Es waren Soldaten in amerikanischen Uniformen, die zur Mittagszeit nicht unbedingt gutschmeckendes aber warmes, nahrhaftes Essen in die Kindergärten schleppten. Und ihnen, so glaubt meine Mutter, ist es zu verdanken, dass wir Kinder frei und offen und unbefangen in einem demokratischen Land aufwachsen durften.
Ich weiß nicht, warum sich unsere Demokratie-Verständnis so anders entwickelt hat. Aber es wird mit Sicherheit nicht nur einen Grund dafür geben.

Ich bin mit Sicherheit nicht mit Allem einverstanden, was aus Amerika kommt, aber ich bin auch nicht einverstanden mit der Pauschalverurteilung einer ganzen Nation. Sowenig wie alle Moslems Extremisten sind oder alle Deutschen Nazis waren, sowenig entsprechen alle Amerikaner dem Bild, das du von ihnen zeichnest.


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18 Jahre 2 Monate her #26462 von Corinna
Oh ok, der guilt-trip! <img src="{SMILIES_PATH}/icon_lol.gif" alt=":lol:" title="Lachen" />

Die Rolle der britischen Truppen bei der Befreiung mal eben aussen vor lassen! Die haetten sicher auch gegeben - wenn sie gehabt haetten! Aber sie hatten ja auch bloss nix und mussten sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen.Sie haben auch ein paar Jahre laenger als die Amerikaner gegen Hitlerdeutschland gehalten.

Amerika waren die einzigen Involvierten, die geben KONNTEN - weil sie weit weg gewesen sind und noch genug HATTEN. Pluenderungen der Russen - gut und schoen, aber warum? Weil ihnen Deutschland selbst alles genommen hatte - was erwartet man denn? Kavalierstum? Im Krieg? "Eure Leute haben mir alles genommen inklusive meiner Frau und 4 Kindern, aber macht nix, hier hab meinen letzten Kanten Brot!" - doch wohl nicht. Logisch, dass die Amerikaner das nicht noetig hatten - die sind nicht invasiert worden und haben jahrelang sich damit aufgerieben, die Deutschen wieder loszuwerden!

Dass die USA nach allem, was seither war (Korea, Vietnam, Irak etc) immer noch aus den Rosinenbombern nach dem Zweiten Weltkrieg so viel Popularitaet ziehen, ist irgendwie befremdlich...

Eine jede Sache hat immer 2 Seiten und jeder sucht sich die aus, die ihm am besten passt. Sicher habe ich als "Ossi" der Siebziger da einen erziehungstechnischen Hang zur russischen Seite (auch wenn in unserer heutigen Zeit die "Ossis" sich davon gerne abwenden, weil es nicht cool genug ist - aber ich bleibe dabei - mir haben Sascha und Sanja an der Dorfkreuzung nichts getan, wenn sie sich da die Nasen abfroren beim Konvoi durchwinken und wir Kinder ihnen mit einem Schwatz die Zeit vertrieben und Mutter ihnen einen heissen Tee gebracht hat!).
Was ich halt finde ist, in den 60 Jahren seit Ende des Zweiten Weltkrieges haben die USA besonders auf militaerischer Ebene so viel Mist gebaut, dass das Argument Rosinenbomber langsam ausgedient hat! <img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt=":wink:" title="Winken" /> <img src="{SMILIES_PATH}/icon_rolleyes.gif" alt=":roll:" title="Mit den Augen rollen" />

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18 Jahre 2 Monate her #26496 von Luc
Corinna, du hast zum Ausdruck gebracht, dass du nicht verstehst, wo die amerikafreundliche Grundstimmung in Deutschland herrührt. Ich habe versucht dir einen Grund dafür zu nennen. Nicht mehr und nicht weniger.

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