1 Total OffTopic: Corona

@elise: Das ist echt der Hammer. Da bleibt einem die Spucke weg.
Problem ist halt, dass Leute wie Du absolut unverzichtbar sind: Man kann Sterbende nicht ohne Pflege lassen und es würde mich wundern, wenn Dein Hospiz keine Personalsorgen hätte.
Daher steht hinter dieser Herangehensweise wohl nur der Wunsch, das System am Laufen zu halten. Dabei wird anscheinend das (offensichtlich vom Gesundheitsamt unerklärlicherweise als gering bewertete) Risiko in Kauf genommen, dass Du Dich angesteckt haben könntest und weitere Gäste oder Pflegekräfte anstecken könntest. (Von Deinem privaten Umfeld ganz zu schweigen)
Man muss dieser durchgeknallte Corona-Welt nicht verstehen.

Vermutlich verstehen die Meisten von uns die sich immer wieder ändernden Regeln, Anweisungen und Empfehlungen in der Krise nicht oder nur zum Teil, weil nicht alle einleuchtend und logisch erscheinen. Und die Pandemie ist nicht fassbar, wenn man nicht unmittelbar selbst oder durch einem nahestehende Personen betroffen ist und nur die Nachrichten und Infos verfolgt.

Muss derzeit als HdR-Fan - lacht mich bitte nicht aus :oops: - an Frodo und Gandalf in den Minen von Moria denken als Frodo meinte, er wünschte, all das wäre nie passiert und Gandalf darauf antwortete, dass dies alle tun würden, die solche Zeiten erleben, aber es läge nicht in unserer Macht, das zu entscheiden. "Wir müssen nur entscheiden, was wir mit der Zeit anfangen wollen, die uns gegeben ist." Es seien auch andere Kräfte am Werk, nicht nur die Mächte des Bösen.

In diesem Sinne sollte man versuchen (zumindest möchte ich das), aus jeder Situation das Beste zu machen, auch wenn dies nicht immer einfach ist. Und dann wird man aus einer Krise vielleicht auch gestärkt hervorgehen und neue, gute Seiten an sich und anderen entdecken können... Jedenfalls hilft mir dieser Gedanke in der momentanen Zeit. :-]

Helen Scozia schrieb:
Muss derzeit als HdR-Fan - lacht mich bitte nicht aus :oops: - an Frodo und Gandalf in den Minen von Moria denken als Frodo meinte, er wünschte, all das wäre nie passiert und Gandalf darauf antwortete, dass dies alle tun würden, die solche Zeiten erleben, aber es läge nicht in unserer Macht, das zu entscheiden. Wir müssen nur entscheiden, was wir mit der Zeit anfangen wollen, die uns gegeben ist. Es seien auch andere Kräfte am Werk, nicht nur die Mächte des Bösen.

Du meinst diese Szene hier, oder?

Hm. Als jemand, der sich nicht um Kinder kümmern muss und auch nicht in einen systemrelevanten Beruf arbeitet, läuft es bei mir eigentlich zu 85% wie immer. Von Entschleunigung merke ich gar nichts (ausser nach Feierabend vielleicht, weil keine Termine weiter anstehen), und man fühlt sich fast wie ein Außenstehender, wenn man in der Mittagspause oder nach Feierabend einfach nur draußen in der Natur ungestört seine Runden ziehen will, aber auf einmal von einer Unmenge herumschlendernder Leute "gestört" wird, die bei dem schönen Wetter ihre Zeit totschlagen wollen/müssen :roll: Das nervt mich mehr als die Maßnahmen, ehrlich gesagt

Andererseits muss ich trotzdem sagen, dass es mir lieber ist, wenn die Vorsichtsmaßnahmen eher etwas übertrieben sind, als dass wir in 3 Wochen feststellen, "hätten wir lieber mal ...". Ich nehme gern den Mundschutz in Kauf, auch wenn er natürlich keinen 100%igen Schutz bietet. Es geht doch dabei lediglich darum, dass das Risiko einer Tröpfcheninfektion über die Atemluft reduziert wird, und da tut es ein einfaches Schlauchtuch, was die meisten sicherlich besitzen, auch. So ist ja auch die Ansage. Hier mal eine Episode von vor 3 Wochen aus dem Supermarkt, als es die Mund/Nase-Schutz-Regelung noch nicht gab: ich bewege mich, immer schön auf Abstand bedacht, durch die Regale und greife nach einem Artikel weiter unten im Regal. Kommt jemand von der Seite, stellt sich genau neben mich und greift nach einem Artikel direkt über mir im Regal. In dem Moment hätte ich am liebsten ne Bombe geworfen :evil: Und es sind leider viel zu viele, die sich nicht an die Abstandsregel halten. Solange es solche Leute gibt, die sich um diese einfachsten Dinge nicht scheren, ist es mir lieber, wenn alle den Mundschutz tragen, zumindest in geschlossenen Räumen oder dort, wo es nicht immer ganz einfach ist, sich aus dem Weg zu gehen. Wenn es dann hoffentlich in einigen Monaten/nächstes Jahr einen Impfstoff bzw. wirksame Medikamente gibt, sehe ich es sicher auch etwas gelassener.

Mein Vater gehört mit Mitte 70 und COPD zur Risikogruppe. Lieber bin ich jetzt für ein paar Monate vorsichtiger und wünsche mir das auch von allen anderen, als dass ich oder meine Mutter ihm versehentlich das Virus anschleppen und das ganze vielleicht richtig böse endet.

Andererseits finde ich aber auch, dass zumindest die Geschäfte/Gastronomie wieder öffnen sollten. Man muss es dann halt irgendwie hinkriegen, dass nur eine begrenzte Anzahl Kunden/Gäste im Laden unterwegs ist. Sicher nicht einfach, aber bestimmt machbar.

OEdystopia schrieb: Du meinst diese Szene hier, oder?

Genau!

@shortbread
Leider gibt es nicht nur in Bezug auf Coronaregeln Unverbesserliche und Ignoranten, das ist einfach so. Hoffe, deinem Vater wird es noch lange den Umständen entsprechend gut gehen und er und ihr als Familie bleibt von Covid-19 verschont.

Auch wenn es einen Impfstoff geben sollte, wird sich wie bei der Grippeschutzimpfung nicht jeder impfen lassen. Von daher fände ich es gut, wenn es Medikamente geben würde. Aber mir wäre wichtig, dass man sich ausreichend Zeit zum Testen und Prüfen möglicher Nebenwirkungen lässt, denn es ist auch niemandem geholfen, wenn man zwar von Covid-19 geheilt wird, aber dann ein anderes gesundheitliches Problem bekommt. Leider gibt es für solche Befürchtungen ja Beispiele in der Vergangenheit.