1 Brexit - jetzt ist es scheinbar so weit

Ich bin einfach nur sehr, sehr traurig über die Entscheidung der Briten.
Von den wirtschaftlichen und politischen Konsequenzen mal abgesehen, ist es für mich so, als ob ein geschätzter alter Freund sich einfach abwendet und geht.

Ich hatte bis zuletzt gehofft, dass sie bleiben, da viele meiner englischen Kollegen der Aussage nach nicht zum Brexit tendierten. Allerdings sind viele dieser Kollegen jung und leben in oder um London, und dieser englischen Gruppe wird ja ohnehin die Bleibetendenz nachgesagt - wie auch den Schotten und Nordiren.

Ich muss in den nächten Tagen die Urlaubskasse für meinen anstehenden Schottlandurlaub besorgen. Hätte ich die Wahl gehabt, dann hätte ich viel lieber mehr Euro für britische Pfund ausgegeben, und die Briten an Bord behalten.
Aber das Leben ist kein Wunschkonzert.

Großbritannien hat gewählt und sich entschieden: Erschreckend ist, wie gespalten das Land nach diesem Referendum erscheint:
Schottland und Nordirland haben sich für einen Verbleib in der EU ausgesprochen. Wales hat für einen Brexit gestimmt. Die Außengrenze der EU verläuft nach dieser Abstimmung mitten durch Irland und trennt den Norden von der Republik. Wahrscheinlich werden beide Landesteile über die Unabhängigkeit vom Rest des Königreichs abstimmen lassen.

Auf Twitter wurde gepostet, dass sich die jüngeren Altersgruppen (18 bis 24 & 25 bis 49 Jahre) mehrheitlich für den Verbleib in der EU ausgesprochen haben. Die 50 bis 65-Jährigen sowie die 65+ Wählergruppe hat sich nach Aussage von YouGov mehrheitlich für einen Brexit ausgesprochen.

Ich bezweifle, dass sich die Probleme und Herausforderungen für UK besser alleine lösen lassen als als Teil der EU.
Der Brexit, mit dem niemand gerechnet hat (und rechnen wollte) ist eingetreten.

Wenn ich auf der Insel unterwegs war, war ich bisher entweder in Schottland oder in London unterwegs; pro-europäische Regionen zeigt die Analyse des Abstimmungsverhaltens.

"Vielleicht ergreifen die Schotten nochmals die Chance und starten einen neuen Versuch sich von England zu trennen und um eine Aufnahme in die Eu ansuchen. "

DAS wäre natürlich gut, und auch eine mögliche Wiedervereinigung Irlands.

Manchmal liegt Gutes im Bösen.

Für einen persönlich bietet die EU ja einiges an positiven Elementen. Heute frisch aus dem Kurz -Urlaub aus dem noch EU Land Niederlande zurückgekehrt und da fallen die Argumente leicht: Reisefreiheit, günstige Roaming-Gebühren, einheitliche Währung (gut trifft nicht auf GB zu) und vieles mehr. Klar ist nicht alles perfekt in der Union, aber ich fände es schade, wenn sie zerbricht.

Schade für GB, aber für uns als Touristen wird sich denke ich kaum was ändern. Wenn man wie July da arbeitet und lebt wird es unter Umständen schwer (Freizügigkeit). Schottland und NIRL werden es sicherlich wagen in einem Referendum sich zu lösen. Aber was dann?

Edit:
Habe die beiden Brexit Themen (TV und allgemein) zusammengelegt

Ich glaube in 2 - 3 Tagen werden andere Schlagzeilen die Zeitungen füllen.

Wirkliche Veränderungen kommen in frühestens 2 Jahren und bis dahin wird noch viel Whisky reifen.

Ich hoffe die ganzen unsachlichen Diskussionen verebben jetzt und der Verstand tritt bei den Politikern wieder seine Arbeit an. Für die Menschen in Europa und weniger für Geschäftemacher, Spekulanten ...

Keep Calm and Carry On ist nicht der schlechteste Rat.

Viele Grüße, Uwe

Ich bin absolut geschockt von diesem Ergebnis. Was die Brexit Befürworter heute von sich gegeben haben macht es nicht besser

In Schottland kommt es auf jeden Fall grade wieder zu einer Unabhängigkeitsbewegung.

Saor Alba :scotland