1 Celtic Connections 2013

Celtic Connections 2013 - Auf den Spuren von Charles Rennie Macintosh



Auch dieses Jahr wollten wir wieder zur Celtic Connections nach Glasgow. Als es wenige Tage vor unserem Abflug wieder schneite, kamen die Erinnerungen an den Dezember hoch. Waren wir doch zwei Tage länger als geplant in Schottland geblieben.

Aber am Donnerstag, den 17.01. hob unser Flieger mit nur einer Stunde Verspätung ab. Im Flughafen von Edinburgh suchten wir zuerst das Fundbüro auf, um nach der Mütze von Michels Frau zu fragen. Diese war im Dezember am Zeitungsstand verloren gegangen. Der Mann am Schalter war ganz begeistert von dem Foto, das wir ihm zeigten. Das würde die Suche erheblich erleichtern. Aber die Mütze fand sich leider trotzdem nicht.

Anschließend ging es zum ersten Mal ohne Mietwagen los. Zuerst fuhren wir mit dem Bus Airlink 100 in ca. 20 Minuten zum Haymarket und von dort mit dem Zug in weiteren 45 Minuten zur Queen Street Station nach Glasgow. Wenn man also keine selbst geplanten Tagesausflüge ins Umland machen möchte, ist das eine feine Sache. Gemütlich schlenderten wir zum Hotel und brauchten uns keine Gedanken um die hohen Parkplatzkosten zu machen.

Nach einem leckeren Pre-Theater-Dinner gingen wir zum Opening Concert in die Glasgow Royal Concert Hall. Dort lauschten wir Julie Fowlis und Capercaillie, um nur zwei Musikacts zu nennen. Besonders gut gefiel uns die Musik-Comedy der New Rope String Band. Wer möchte, kann dazu auf die „Tube drücken“.




Anschließend traf man sich im Walkabout zum Festival Club. Dazu musste man den eigentlichen Notausgang benutzen und die Stahltreppe nach oben gehen. Am Donnerstag war es dort noch sehr übersichtlich. Man konnte ungestört der Musik zuhören. Der Club sollte bis 3 Uhr früh gehen, aber wegen des frühen Aufstehens und der Stunde Zeitverschiebung machten wir schon kurz vor 2 Uhr schlapp.

Freitags holten wir uns je ein Tagesticket für die U-Bahn. Damit fuhren wir den Inner Circle bis zur Kelvinbridge Station. Bei herrlichstem Wetter (na gut, es war kalt, aber sonnig) spazierten wir durch den Kelvingrove Park. Später besuchten wir die Kelvingrove Art Gallery and Museum und danach die Glasgow University Art Gallery mit dem Macintosh House. Das ist alles sehr sehenswert.





Nach dem Abendessen gingen wir gemächlich zum Old Fruitmarket. Am Einlass trafen wir ein Ehepaar aus Berlin. Für sie war es das erste Konzert auf ihrer ersten Celtic Connections. Als Vorgruppe trat das Tim Edey Trio auf. Den Flötisten Ross Ainslie hatten wir schon mit den Treacherous Orchestra live gesehen. Danach sahen wir die irisch-amerikanische Supergruppe Solas mir ihrem Shamrock City Projekt: einfach nur klasse.



Auch heute ging es wieder zum Festival Club, aber dieses Mal wurde es richtig voll. Die lauten Bargespräche störten den Musikgenuss bei den ruhigeren Liedern doch schon sehr. Dennoch war es wieder ein gelungener Abend. Im Publikum sahen wir unter anderem auch Donald Shaw, den Direktor der Celtic Connections (allerdings ohne seine Ehefrau Karen Matheson).



Dies waren die ersten 2 Tage unserer 7-tägigen Tour. Der Rest folgt in zwei weiteren Abschnitten.

Vielen Dank für den Bericht, Uisge! Da freue ich mich schon auf die nächsten Teile! Ich werde Ostern das nächste Mal in Glasgow sein und da sind ein Besuch in der Kelvingrove Art Gallery and Museum und Glasgow University Art Gallery plus Macintosh House schon fest eingeplant.
Im Dezember hatte die Zeit dafür ja leider so überhaupt nicht gereicht...

Hallo Kia,

schön dass dir der Reisebericht gefällt. Hier kommt der zweite Teil:

Am Samtag begaben wir uns auf eine kleine Shoppingtour. Das gehört bei einem Besuch in Glasgow einfach dazu. Mittags besuchten wir das gemeinsame Konzert der Studenten der UHI (University of the Highlands and Islands) und SMO (Sabhal Mòr Ostaig). Wir saßen in der ersten Reihe neben Forumsmitglied GunChleoc, die auf Skye studiert hat. Etwas weiter hinten nahm Donnie Munro im Publikum Platz. Die Ansage wurde von Julie Fowlis in gälisch durchgeführt. Zum Glück wiederholte sie das Wichtigste nochmal auf englisch.




Abends gönnten wir uns ein superleckeres indisches Menue, bevor wir uns am ABC zum Mànran Konzert anstellten. An der Tür stand auf einem kleinen Zettel, dass Norrie MacIver krank sei, der Rest der Band aber trotzdem spielen werde. Zu uns in die erste Reihe gesellte sich wieder das Ehepaar aus Berlin, die auch wegen der Vorgruppe und nicht wegen des Hauptacts gekommen waren.



Gary Innes verkündete, dass der Sänger kurzfristig an dem Norrie-äh-Noro-Virus erkrankt sei. Zum Glück hatten sie durch das Festival schnell einen Ersatz-Gitarristen finden können. Es war Ewan Robertson von der Gruppe Breabach, die wir auch schon öfter live gesehen hatten. So spielte Mànran „nur“ Instrumentals. Gegen Ende des Konzerts kam für „Oran na Cloiche“ Kathleen MacInnes auf die Bühne, die das Lied ja schon an Hogmanay zusammen mit Norrie MacIver gesungen hatte.



Als Hauptact traten dann die wilden Iren von Kila auf und brachten das ABC noch mehr zum Kochen.



Beim Einlass zum heutigen Festival Club stand auf einmal Stuart Cassels von den Red Hot Chilli Pipers hinter uns. Er begrüßte uns mit Handschlag und freute sich, dass wir die keltische Musik mögen. Dieses Mal war es im Club übervoll und überlaut. Trotzdem war auch heute die Musik erstklasssig. Stuart schaute ab und zu rüber wie ich tanzte. Einmal hob er den Daumen hoch und nickte anerkennend.. Dann kam er zu mir und gab mir ein Küsschen auf die Wange. Martin hat davon überhaupt nichts mitbekommen, die Begleitung von Stuart aber schon...

Sonntags ging es natürlich zur Kirche, nämlich zur St. Mungo Kathedrale und seinem Museum of Religious Life and Art. Danach spazierten wir bei immer noch gutem Wetter über die Necropolis, an einigen Leuten bekannten Gebäude vorbei zum Glasgow Green. Dort kehrten wir in der West Brewery ein. Dort wird Bier nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut.




An diesem Abend besuchten wir das Konzert von Cara Dillon in den City Halls zusammen mit dem BBC Scottish Symphony Orchestra und ihrer Band, zu der auch ihr Mann Sam Lakeman gehört. Seinen Bruder Seth kannten wir vorher schon...



Der Rest folgt später.

Danke an alle, die sich bei mir bedankt haben. Hier kommt der dritte und letzte Teil des Berichts.

An diesem Sonntag waren nicht mehr ganz so viele Leute im Festival Club. Nach ca. einer halben Stunde ertönte plötzlich der ohrenbetäubende Lärm eines Feueralarms. Der Manager stellte den Alarm ab und rief: „It's safe.“ Aber anscheinend bekam die Security über Funk den Befehl, den Saal zu räumen. Also mussten alle raus. Wir hatten zum Glück die Anoraks griffbereit, aber der Staff stand bei leichten Minusgraden im grünen T-Shirt draußen und fror. Erst nach einer gefühlten halben Stunde kam die Feuerwehr, checkte das Gebäude und gab es wieder frei. Die Angestellten waren froh, dass sie als erstes wieder rein durften...



Am Montag besuchten wir die GoMA (Gallery of Modern Art). Das für mich interessanteste war der 20 minütige Film „ Der Lauf der Dinge“ eines Schweizer Künstlers. Später gönnten wir uns im Willow Tea Room in der Buchanan Street Tee bzw. Kaffee mit Scones. Leider hatten wir nicht genügend Hunger für das üppige Afternoon Tea Arrangement.



Dann liefen wir zum Adelaide's, eine Baptisten-Kirche. Dort fand ab heute um 4 pm die Danny Kyle Open Stage statt. Auch hier hörten wir gute Musik.

Abends ging es in den Green Room der Concert Hall zur Radio Übertragung des BBC Radio Scotland live von Vic Galloway. Bevor das eigentliche Konzert begann, wurde noch Donald Shaw interviewt. Es traten die Washington Irving Band, (Dr.) Joe Mango und die JD MacPherson Band auf.



Leider gibt es montags bis mittwochs keinen Festival Club. So nahmen wir im Iron Horse ein/zwei Pints zu uns in Begleitung von ein paar Asiaten, die unbedingt Gangnam Style hören wollten. Eine für uns völlig ungewohnte Musikrichtung...

Dienstags morgens ging in unserem Hotel kurz vor dem Weckerklingeln jäh der Feueralarm los. Zum Glück war ich noch nicht unter der Dusche, puh. Also eilig etwas übergezogen, die Handtasche mit dem Geld geschnappt und durch den Notausgang raus. Nach kurzer Zeit kam die Feuerwehr, checkte das Gebäude und gab es wieder frei. Ganz so, wie wir das schon kannten. Irgend jemand hatte in seinem Zimmer geraucht. Da verstehen die Schotten gar keinen Spaß. Unsere Zimmernachbarn waren wohl bei dem Alarm nicht rausgegangen. Wir bekamen mit, dass ein Hotelangestellter dort klopfte und energisch mit den Bewohnern redete.



Diesmal stand die Glasgow School of Arts auf unserem Macintosh-Programm. Danach schlenderten wir zum Willow Tea Room in der Sauchiehall Street und bestellten uns je ein Lunch Special mit eigenem Schwarzen Tee, sehr zu empfehlen.



Nachmittags besuchten wir wieder die Danny Kyle Open Stage, wo wir unter anderem die späteren Gewinner der Show, Gria hörten.



Und nach dem Abendessen liefen wir zur Mitchell Library, die auf der anderen Seite der Autobahn liegt. Dort trat als Support der Waliser Al Lewis auf und als Hauptact Tanita Tikaram, die man noch aus den 80er Jahren kennt. Sie spielte ihren größten Hit „Twist in my Sobriety“ in einer wunderschönen Version.



In der Mitchell Library sollte am nächsten Abend Donnie Munro auftreten. Also wussten wir schon genau, was wir tun würden, sollte unser Flieger nicht fliegen...



Mittwochs verließen wir um kurz von 10 Uhr unser Hotel. Aber erst nachdem wir uns von George von der Rezeption bis zum nächsten Jahr verabschiedet hatten. Gemütlich zogen wir das Gepäck zur Queen Street Station. Mit Bahn und Bus ging es wieder zum Flughafen von Edinburgh. Das Flugzeug aus Frankfurt war mit einer halben Stunde Verspätung gestartet und landete nur 15 Minuten zu spät. Wir selbst hoben dann pünktlich und ohne Probleme ab.

In Frankfurt stiegen wir in den Shuttlebus, der uns in 10 Minuten zum Parkhaus Platzhirsch brachte. Dort hatten wir zum ersten Mal unser Auto geparkt. Das ist wesentlich günstiger als im Parkhaus des Flughafens.

Und am nächsten Tag auf der Arbeit waren alle überrascht, mich dieses Mal pünktlich zu sehen. Als ich dann noch von unserem schönen Wetter erzählte, konnte es keiner glauben, aber wir hatten nicht mehr als zehn Schneeflocken gesehen.

C U @ CC14

Hey Uisge, super Bericht! Und danke für die vielen Tips für meinen diesjährigen Besuch nin Glasgow!