1 Was ist typisch Irisch?

Hallo Irland-Fans!
Ich beschäftige mich zur Zeit im Rahmen meiner Seminararbeit mit dem Thema Irland und seine moderne Gesellschaft. Ich würde sehr gerne erfahren, was typisch irische Charakterzüge sind und warum man so gerne das Land und die Menschen besucht. Findet ihr, dass sich das Bild von Irland geändert hat oder sind es immer "nur" noch die schöne Natur und der Whisky? Wäre toll, wenn ihr eure Erfahrungen und Meinungen mit mir teilen würdet!

Viele Grüße!

Hallo O'Reily,

ich habe keine Ahnung, was [i:102phncn]typisch[/i:102phncn] irisch ist. Ich mag einfach Land und Leute. Aber nett, freundlich, hilfsbereit und sehr musikalisch sind die Menschen auch in Schottland... <img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt="" title="Winken" />

Tut mir leid, dass ich nicht weiterhelfen kann.

Viele Grüße
Ute

Hallo, O'Reily

&amp;quot;Uisge&amp;quot;:6j02ypsy schrieb: ich habe keine Ahnung, was [i:6j02ypsy]typisch[/i:6j02ypsy] irisch ist.[/quote:6j02ypsy]

...geht mir genauso.

'Typisch irisch' ist wohl schon ein Klischee an sich und so viel oder wenig existent wie 'typisch deutsch'...

Es wäre hilfreich zu wissen, worum genau(er) es Dir geht, so ist die Anfrage doch ... ziemlich nebulös <img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt="" title="Winken" />

Was wohl jedem Irland-Reisenden schon aufgefallen ist, ist die Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit der Menschen. Deutlich war mir das 1990 und 1991, als man als Ostdeutscher noch besonders enthusiastisch begrüßt wurde, und so ein bisschen wie eine 'rare species' behandelt wurde, sehr freundlich, neugierig. (Auch wenn es ausnehmend bizarr und leicht unangenehm war, von dem einen oder anderen alten Mann, im Hinblick auf den 2. WK als Deutscher sozusagen als 'Verbündeter' begrüßt zu werden, nach dem Motto 'der Feind meines Feindes ist mein Freund'. Sowas kam tatsächlich mehrfach vor, später habe ich das nicht mehr erlebt).

1992/93 habe ich dann in Dublin studiert und das Gefühl, willkommen zu sein, war überwältigend. Wobei sich das Alltagsleben in einem Land natürlich immer sehr von dem unterscheidet, was man als Tourist so mitbekommt. Mir erschienen die Iren auch eher verwandt mit 'südländischeren Völkern', aufgrund ihrer Mentalität: sehr entspannt, ‚komm-ich-heut-nicht-komm-ich-morgen’ (was einerseits wunderbar ist, aber auch lästig fallen kann, wenn man für irgendeine deutsche Studienbehörde Bescheinigungen oder ähnliches braucht), aber gleichzeitig ziemlich temperamentvoll. Die Zeit lief dort damals einfach noch anders heute – um gleich wieder einen klischeehaften Ausdruck zu bemühen <img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt="" title="Winken" />.

Daran hat sich einiges geändert, empfinde ich. Mit den Segen und Flüchen der EU hat man sich bis zu einem gewissen Grad, halb ernsthaft, halb augenzwinkernd an die Erfordernisse der Bürokratie angepasst. Man darf nicht vergessen, dass das ehemalige 'Armenhaus Europas' riesige Fördergelder bekam, allüberall standen an Baumaßnahmen große Schilder: 'Hier werden verbaut: pro 1 Pfund nationaler Investition 7 Pfund EU Zuschuß.’ (Sehr verständlich, dass die Iren in Folge eine ziemliche Aversion gegen die EU-Osterweiterung hatten <img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt="" title="Winken" />).
Aber ich habe, auch in späteren Jahren bei Praktika, nie etwas anderes als Herzlichkeit erfahren, und bei den Leuten, bei denen ich wohnte, gehöre ich heute noch quasi zur Familie.

Was mit dem Land geschah und geschieht in den letzten ... vielleicht 15-20 Jahren steht auf einem anderen Blatt. In meinen Augen haben die Iren im Rausch des Aufschwunges, in fast religiöser Fortschrittsgläubigkeit viele Fehler, die andere Länder bereits in den 60er und 70er Jahren gemacht haben, wiederholt, bzw. sind immer noch im Begriffe, sie zu machen. Natürlich kann und will man kein Volk dazu verdammen, 'im Mittelalter' stehen zu bleiben, um seine Urlaubsidylle zu erhalten, und unbestreitbar hatte das Land unheimlich viel nachzuholen. Nur hat imho das Bewusstsein für Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Behutsamkeit bei Bau und Infrastruktur und dem Umgang mit Kulturerbe bei der unglaublichen wirtschaftlichen und baulichen Entwicklung nicht im notwendigen Maße Schritt halten können.
OK, hier muß ich tief Luft holen und... But before I start ranting <img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt="" title="Winken" /> nur EIN schlimmes Beispiel ist die neue M3 durchs Tara-Skryne-valley. Und allgemein der Abriß von Gebäuden (u.a. aus bauspekulativen Gründen) die z.B. in Deutschland unter Denkmalschutz stehen würden. Aber hier entferne ich mich zu sehr von Deiner eigentlichen Frage. Ich will nicht sagen, dass dem Großteil der Bevölkerung diese Probleme nicht bewusst sind, das sind sie zunehmend, aber ökonomische Gründe und auch die in meinen Augen ebenfalls leicht 'südländischen' Zustände in der Politik (Clanwirtschaft, Korruption...) bilden ein verhängnisvolles Gegengewicht dazu.

Vielleicht alles ein bisschen zu generalisiert, aber ich werde nie vergessen, wie, irgendwann, vor etwa 5,6 Jahren, an eine der häufigen Einladungen, doch mal wieder zu Besuch zu kommen, und zwar asap, angehängt wurde: &quot;Please come soon, this country will not be the one you know for much longer.&quot;

Obwohl mein Herz an Irland hängt, besonders an 'meinen' Menschen da, muß ich zugeben, dass von Schottland, das sich ein wenig mehr Ursprünglichkeit bewahrt hat (vielleicht weil einfach mehr Platz ist <img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt="" title="Winken" />) für mich mittlerweile eine genauso große wenn nicht größere Faszination ausgeht.

Um den Bogen zu schließen, warum überhaupt, ganz zu Anfang, als plötzlich alle Reisewege offenstanden - Irland? Ich weiß nicht. Einfach die romantische Sehnsucht nach Orten, die noch nicht ‚durchzivilisiert’ sind? Die Landschaft? Die Menschen? Die Mythen? Die bewegte Geschichte? Der Nebel, der Whisky, die Schafe und Pferde? Ok, aber das gibt es alles auch anderswo.

Dann vielleicht 'etwas in den Genen'? Denn, wie meine (natürlich) zweite Lieblingsband <img src="{SMILIES_PATH}/icon_cool.gif" alt="" title="Cool" /> gelegentlich auf ihren Konzerten zu sagen pflegt, auch hier in Deutschland: „And never forget: even here and now we’re standing on celtic ground.&quot;

LieGrü
Skyelark

P.S.: Verzeih die Länge, irgendwie ist das Wetter dazu angetan, über Irland zu schreiben <img src="{SMILIES_PATH}/icon_rolleyes.gif" alt=":roll:" title="Mit den Augen rollen" />

Darf man dem Leipziger Pub McCormacks Glauben schenken, sind die Vorliebe für gutes Essen und Begeisterung für Musik typisch Irisch. Solches steht nämlich auf der Speisekarte geschrieben. <img src="{SMILIES_PATH}/icon_cool.gif" alt="" title="Cool" />
Bei der leckeren Küche mag man es auch gerne glauben. Und dass in Irland jeder im Pub mal ganz spontan sein Instrument zücken und ein Ständchen spielen darf, woraufhin auch gleich begonnen wird, freudig zu klatschen und tanzen, ist auch bekannt...

Allerdings sind ebendiese auch Eigenschaften, die sie sich mit anderen Völkern dieser Erde teilen und insofern wohl keine große Hilfe. <img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt="" title="Winken" />




Grüßchen
Lyria

Bei meinem Irland-Aufenthalt ist mir vor allem die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen aufgefallen. Sie waren alle sehr nett. Außerdem habe ich bemerkt, dass in den Familien noch viel Hausmusik gemacht wird.

Gruß Miriam

Also, ich war zuletzt 1973 in Irland ,habe seid dem großes Fernweh dorthin,
die Iren konnten nicht verstehen das es 2 Deutdchlands gibt Dieses Jahr will ich dringend dorthin und dann weiß ich viieleicht ob sich was geändert hat
gruß melisande