Sie kennen sich seit über 20 Jahren und schufen 1990 mit dem Album „Freedom and Rain“ ein Werk, das vom Mojo Magazin zu einem der 10 besten Folk-Alben des Jahrzehnts gekürt wurde. Dass die Chemie zwischen der Oyster Band und June Tabor noch immer noch stimmt, zeigt das Album Ragged Kingdom, das Traditionelles mit Modernem in verblüffender Form verbindet: Da folgt auf das gute alte „Bonny Bunch Of Roses“ eine eigene Interpretation von PJ Harveys „That Was My Veil“, es gibt eine Akustik-Version von Joy Divisions „Love Will Tear Us Apart“ zu hören, gefolgt vom schottischen Traditional „(When I Was No But) Sweet Sixteen“.
Von einer der besten Folk-Stimmen Englands zu den rauhen und lauten Rebellen der Oysterband: Schon 1990 entstand etwas Besonderes und innovatives. Zwanzig Jahre später, als man sich für die Party zum 30. Geburtstag des renommierten Magazin fRoots wieder zusammen tat, sprang der Funken sofort wieder über. Und so schufen dei Oyster Band und Junde Tabor mit „Ragged Kingdom“ ein brillantes, reichlich verspätetes Folge-Album zu „Freedom and Rain“.
Alle beteiligten Musiker haben sich in den vielen dazwischen liegen Jahren stilistisch weiterentwickelt. June wurde eine vielseitige Sängerin, die aus den verschiedensten Quellen ihre Inspiration ziehen kann, und die Oysterband erkundet immer wieder aufs Neue systematisch die eigenen akustischen Wurzeln. Zusammen geben sie dem Projekt dieses enorme künstlerische Gewicht mit dem richtigen Gespür dafür, die Gefühlswelt des Hörers zu berühren. Bisweilen werden die Pfade der Traditionals absichtlich verlassen, um den heutigen Zeitgeist einfliessen zu lassen. Die besondere Stimme von June Tabor und die anpassungsfähige Musikalität der Oysters ergänzen sich zu einem großen Kunstwerk.