1 Chillischarfer Lavasirup und schottische Ananas

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13 Jahre 5 Monate her #125700 von gaira
Das nenne ich mal eine Punktlandung! Pünktlich mit Beginn des Novembers wabern Nebelschwaden und der triste Trauermonat startet stilsicher grau in grau <img src="{SMILIES_PATH}/icon_sad.gif" alt=":(" title="Traurig" /> . Nasskalte Luft, das Gefühl, als würde es gar nicht mehr hell und noch ziemlich lange hin bis zum nächsten Sommerurlaub… Genau der Zeitpunkt, um sich mit angenehmeren Dingen zu beschäftigen. Zum Beispiel mit einem oder zwei Schlückchen Whisky… <img src="{SMILIES_PATH}/icon_biggrin.gif" alt=":D" title="Sehr glücklich" />

Angesichts der puren Depression da draußen ist der Zuspruch von einem alten Freund ganz sicher nicht das schlechteste Gegenmittel. Ein 18-jähriger Talisker ist kein schlechter Partner in einer solchen Situation. Im Verbund mit seinen Sherryaromen erinnern Beerenfrüchte und reife blaue Pflaumen noch einmal an den Spätsommer und seine Frucht, gemildert durch ein bisschen Rauch, macht den chillischarfen Lavasirup, der da nur scheinbar harmlos in warmen, dunklen Goldtönen im Gläschen schwappt, zu etwas ganz Wunderbarem. November? Kein Thema, solange nur der 18jährige Talisker nicht ausgeht <img src="{SMILIES_PATH}/icon_lol.gif" alt=":lol:" title="Lachen" /> !

Derweil hat sich unser Whiskyclübchen bereits dem eigentlichen Anlass des Treffens am Vorabend des beginnenden Novembers gewidmet. Einen Ausflug auf die Isle of Arran haben wir geplant. Eine der 280 im September 2008 von Andrea Caminneci abgefülltenWhisky- Flaschen (C&amp;S Dram Collection) haben wir entdeckt. Unsere Flasche mit der Nummer 87 stammt aus dem Hogshead Cask Nummer 191und wurde im März 1996 destilliert. Mit 59 Umdrehungen kommt der Zwölfjährige aus Lochranza daher und war mit knapp 40 Euro erschwinglich.

Um es gleich zu sagen: so richtig einig war die Runde nur bei der Farbe, die mit Bernstein sicher richtig beschrieben ist. Schon beim Nosen gingen die Eindrücke dann sehr weit auseinander. Die ausgewiesene „Inselfraktion“ konnte mit diesem Whisky nicht ganz so viel anfangen („Null Rauch, kein Teer, was soll das?“), während unsere „Highlander“ ihn begeistert „adoptierten“. Ganz viel Frucht (jede Menge Beerenfrüchte) und eine spürbar exotische Note (angeblich Ananas, die ich weder gerochen noch geschmeckt habe, aber das muss wirklich nichts heißen), sauberer Sherry, Honig und auch ein bisschen Küchenkraut (wilder Thymian?) wurden gerochen. „Weich wie ein Pudding“ <img src="{SMILIES_PATH}/icon_eek.gif" alt=":shock:" title="Geschockt" /> wollte ihn einer aus der Runde am Gaumen erlebt haben, was ich bei knapp 60 Prozent dann doch für etwas übertrieben halte. Aber gut, erstaunlich sanft war er tatsächlich, ein klitzekleines Bisschen salzig, vermischt mit wenig Bitterschokolade. Hm… nicht mein Lieblingsdram, doch absolut trinkbar. Mir war vor allem der Abgang letztlich viel zu süß und zum Glück habe ich mir den Versuch mit Wasser einmal mehr erspart. Angeblich wurde der Schluck dadurch nämlich noch süßer <img src="{SMILIES_PATH}/icon_confused.gif" alt=":?" title="Geschockt" /> .

Unterm Strich aber unbedingt ein gelungener Abend, bot er doch für jeden Geschmack etwas – chillischarfen Lavasirup für die einen und schottische Ananas für die anderen. Kurz gesagt: einfach perfekt <img src="{SMILIES_PATH}/icon_biggrin.gif" alt=":D" title="Sehr glücklich" /> !

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