1 berufsvorbereitender Thread

Hallo liebes Forum!
Bei folgender Frage weiß ich nicht, ob sie euch zu privat ist und ihr lustiges Forumleben lieber vom Beruf trennen wollt, aber als Schülerin, die nicht weiß, was das Leben noch so bringen wird, würde mich interessieren, was ihr so arbeitsmäßig macht (und wie der Ausbildungs/Studienweg war). Einfach, weil ich mir blöderweise gar nicht so viele Berufe vorstellen kann. Außer halt den bekannten: Lehrer, Arzt, Anwalt, Koch und Postbote.
Mein Freundeskreis mangelt auch ziemlich an Erfahrung <img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt="" title="Winken" /> und ich bin ein bisschen überfordert. Hier sind ja viele Altersgruppen vertreten...

Ich bin Forumneuling und kenn mich bei sowas nicht aus, aber wenn das hier nicht reingehört, sondern in ein Forum für Berufe, dann berichtigt mich einfach.

die unsichere Gurkenscheibe

Hallo Gurkenscheibe,

ich selbst habe tatsächlich einen der bekannten Berufe; ich bin Lehrerin, wenn auch an einer Förderschule. Habe dafür Sonderpädagogik auf Lehramt studiert (5 Jahre) und danach 2 Jahre Referendariat gemacht. Das läuft auch heute noch so; wir haben an der Schule derzeit auch wieder zwei Referendarinnen.

Wenn du dich für einen Ausbildungsberuf interessierst, dann guck doch mal unter [url:zi3kvgs9]http&#58;//www&#46;machs-richtig&#46;de[/url:zi3kvgs9] - da kannst du anhand deiner persönlichen Interessen und Fähigkeiten nach passenden Berufen suchen. Es gibt auch virtuelle Betriebserkundungen mit kleinen Spielchen, wo spezielle Fähigkeiten für den jeweiligen Beruf getestet werden. Meine Schüler haben sich bei der Berufsvorbereitung gerne mit dem Programm beschäftigt. Eine andere Website gibt es von der Bundesagentur für Arbeit: [url:zi3kvgs9]http&#58;//www&#46;ausbildung-plus&#46;de[/url:zi3kvgs9]. Grade bin ich auch noch auf [url:zi3kvgs9]http&#58;//www&#46;joblab&#46;de[/url:zi3kvgs9] gestoßen, wo man offenbar ein Planspiel sowohl für Ausbildungs- als auch Studienberufe machen kann. Kenne die Seite selbst nicht näher, aber angucken kannst du es dir ja mal.

Hoffe, damit kommst du erst mal weiter.

Viel Erfolg,
Alexandra

Naja Gurkenscheibe, du weißt ja eigentlich schon was ich beruflich mache (und das nachfolgende musstest du dir von mir wohl auch schon zu genüge anhören, sorry!!!) aber ich finde es interessant zu wissen, was die einzelnen hier beruflich machen. Also ich für meinen Teil finde nicht, dass es zu privat ist.
Eigentlich bin ich Oberstufenlehrerin. (Ganz ähnlich wie Cailin_donn)
Momentan mache ich allerings gar nichts, wegen dem kleinen.
Ich habe schon mit 16 gewusst dass ich Lehrerin werden möchte. Auf der einen Seite weil ich ganz einfach schon immer Lust auf diesen Beruf hatte, aber primär weil ich schon damals wild entschlossen war, einiges anders zu machen als meine damaligen Lehrer. Versteht mich bitte nicht falsch, es gibt sicherlich einige durchaus fähige Vetreter meines Berufszweig und ich als Lehrerin weiß selbst nur zu gut wie viel Stress dieser Beruf mit sich bringt und dass er an manchen Tagen sehr, sehr undankbar sein kann. Das ist vielleicht eine Erklärung für das Verhalten mancher Lehrer, aber eine Entschuldigung ist es nicht.
Ich bin als Kind und als Jugendliche immer ziemlich gern in die Schule gegangen, aber ich weiß noch, dass ich im Alter von 16/7 wegen nichts so oft, so gefrustet/am Boden zerstört/fertig mit der Welt und mit mir/ unglaublich aggressiv war, wie wegen der Schule.
Ich habe damals mit vielen Lehrern einfach die Erfahrung gemacht, dass sie kurz vor den Zeugnissen ihre Macht spielen lassen, mehr oder weniger willkürlich benoten, bevorzugen etc. ganz einfach die typischen Schülererfahrungen, die wohl jeder Schüler zwangsläufig mal macht und ich möchte nicht behaupten, dass manche Schüler nicht auch so über mich denken.
Aber ich weiß noch sehr genau, wie ich als junges Mädchen eimal so fertig war, dass ich zu meinen Eltern meinte "Mama, Papa, ich werde Lehrerin! Ich will versuchen es anders zu machen, wenn es mir gelingt, besser." Naja, das bin ich letztendlich auch geworden und ich versuche auch mein bestes, auch wenn ich manchmal an meine Grenzen stoße. Ich verstehe jetzt auch manches besser, was mir früher unendlich unverständlich war, aber es gibt Dinge, die ich heute, aus Erwachsenenaugen, immer noch ganz genau so sehe wie damals als Teenager.
Ich hoffe, dass sich jetzt nicht andere Lehrer (die es vielleicht hier im Forum gibt) angesprochen, oder auf den Schlips getreten fühlen, aber ich wollte einfach mal erzählen wie ich zu meinem Beruf gekommen bin.
Mir ist sehr wohl bewusst, dass es auch sehr, sehr gute, kompetente Lehrer gibt, ich habe viele fabelhafte Kolegen. Aber ich werde auch nie die Zeit vergessen, als ich als Mädchen die Schule verflucht habe und mir geschworen habe, es anders zu machen.

In der Hoffnung euch nicht zu sehr gelangweilt zu haben!!!

Ich habe eine Ausbildung zur Restaurantfachfrau (gelaeufig: Kellnerin, umgangssprachlich: Tellertaxi) gemacht und in diesem Beruf dann 10 Jahre in Deutschland gearbeitet. Danach war der Beruf auch das ideale Sprungbrett nach Grossbritannien, weil man dafuer nicht gleich fliessend englisch koennen muss und es den Ausbildungsberuf hier nicht gibt - und so hatte ich denn 8 Angebote von schottischen Hotels und bin auf die Isle of Skye gegangen, wo ich nach wenigen Monaten wegen meiner Erfahrung im Beruf Restaurantleiterin war. Da dieser Job auf Skye aber sehr saisonbedingt ist und ich dauerhaft im Land bleiben wollte, bin ich dort nach 2 Jahren weg, habe 6 Monate in Stirling gekellnert, danach hatte ich die Nase von der Kellnerei aber voll und bin ins Callcenter gewechselt. Callcenter ist fuer viele sicherlich kein "Beruf" im eigentlichen Sinne, wird in Schottland aber vergleichsweise gut bezahlt (mein Mann ist studierter Bibliothekar und wuerde als Supervisor in der Bibliothek - Leiter kann er nicht werden, weil er kein Brite ist - auch nicht mehr verdienen als hier im Callcenter!) und der Job ist recht sicher, solange man sich nicht voellig doof anstellt...

Mit 16 Jahren hätte ich nicht gedacht, das ich so einen Beruf wie heute ausübe, denn die heutigen technischen Möglichkeiten waren damals nicht mal eine Zukunftsvision.

Nach der Realschule habe ich eine klassische handwerkliche Ausbildung in einem bekannten rheinischen Chemieunternehmen absolviert und schnell gemerkt in welche Richtung ich mich entwickeln würde.
Nach der Lehre strebte ich in eine ganz andere Richtung. Es folgten Abitur, Hospitationen bei Zeitung und Radio und schließlich das Kommunikationswissenschaftliche Studium mit zwei Abschlüssen (BA und Magister).
Jetzt bin ich als Online-Journalist für die Medienseite des Landes NRW tätig:
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Ich kann sagen ich habe ein Teil meiner Hobbies zum Beruf gemacht.

Wenn Du studieren möchtest kann ich nur raten gut zu wählen. Denn wenn Du schon Studiengebühren zahlst, dann sollte sich das Studium auch später rentieren. Das heißt vor allem Spass machen. Das ist mein Prinzip. Ich möchte nur eine Tätigkeit ausüben, die mir wirklich Spass macht und in der ich mich weiter entwickeln kann.

Zu meinem beruflichen Werdegang:

ich bin bis zur 10. Klasse aufs Gymnasium gegangen und habe dann, weil ich keine Lust mehr auf Schule hatte, eine kaufmännische Lehre angefangen. Das hat sich für mich als Irrweg erwiesen.

Nach ein paar Jahren Berufserfahrung wurde ich arbeitslos und hatte 1986 das Glück bei der Stadt Hannover anzufangen. Anfänglich war ich dort im Sozialamt in der Registratur tätig. Nach 2 Verwaltungslehrgängen konnte ich mich dann "Verwaltungsfachwirt" nennen und wurde Sachbearbeiter im Jugendamt, Bereich Unterhalt. Das mache ich bis heute, auch wenn sich seitdem viel verändert hat. Außerdem bin ich seit ein Jahren Ausbilder. Ich weise die jungen Leute, die bei mir ausgebildet werden, immer darauf hin, wie wichtig es ist den RICHTIGEN Beruf zu lernen. Zwar kann man später immer noch umsteigen, aber das ist heuzutage auch nicht mehr so einfach. Außerdem sind es vergeudete Jahre.

Man muss sich von vorneherein über seine "Talente" klar sein: Bin ich eher künstlerisch veranlagt oder nicht? Arbeite ich lieber alleine oder im Team? Kann ich gut organisieren?

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Glück, dass Du den für dich richtigen Beruf erwählst.