1 Review: Runrig Konzert Berlin 08.11.2016: Wie war es?

Runrig in Berlin Tempodrom 08. November 2016: Wie war es?

Hier ist Platz für Eure Berichte, Fotos, Setlist, etc.

Nanu, ist das Berlin-Konzert etwa ausgefallen?

shortbread schrieb: Nanu, ist das Berlin-Konzert etwa ausgefallen?

Nein, nein - Bruce hat während des Konzerts sogar ein Foto vom Publikum "für seine kanadischen Freunde" erstellt und man kann es auch bei "Runrig - The Story" sehen.

www.facebook.com/photo.php?fbid=12895652...85533&type=3&theater

Aber ich bin ja gerade erst aus Berlin zurück und muss mich noch ein wenig sammeln, bevor ich von Leipzig und Berlin berichte. Waren auf jeden Fall zwei schöne, wenn auch sehr unterschiedliche Abende, was natürlich auch daran lag, dass ich einmal Steh- und einmal Sitzplatz gewählt hatte. Wohl nicht schwer zu erraten, was mir besser gefallen hat?

Hier mal zwei Fotos: vor der Halle und vor dem Auftritt von Runrig.

Mein letzter Runrig-Konzertbesuch in Berlin ist nun auch schon neun Jahre her. Damals hieß es in sehr „schottischem“ Wetter – Regen, Kälte, peitschendem Wind – am 09.11.2007 vor der „Columbiahalle“ auf den Einlass warten. Weil ich diesmal am Vortag zum Konzert in Leipzig war, hatte ich beschlossen, mir für das Berlin-Konzert im „Tempodrom“ eine Sitzplatzkarte zu kaufen und das Konzert etwas entspannter zu genießen, weil ich in Glasgow in der Royal Concert Hall im Februar damit gute Erfahrungen gemacht hatte. Außerdem wollte ich mal nicht stundenlang vor einer Halle warten und frieren, sondern ganz in Ruhe zu Beginn des Einlasses da sein und mich auf einen tollen Konzertabend freuen.

Meine Begleitung hatte sich allerdings für ein Stehplatzticket entschieden, so dass wir, nachdem wir im „Tempodrom“ waren, dann getrennte Wege gingen und uns erst nach dem Konzert wiedertrafen.

Nun ist das Empfinden, wie ein Konzertbesuch war, natürlich eine sehr subjektive Sache. Aber es hängt natürlich schon davon ab, ob man sozusagen „mittendrin“ – stehend vor der Bühne – als nur „dabei“ in Form eines Sitzplatzes ist. Aber man hat natürlich eine ganz andere Sicht auf das Geschehen, wenn man etwas weiter weg ist und die ganze Bühne samt dahinter befindlicher Leinwand und das Publikum im Blick hat. Irgendwie kam es mir so vor, als würde ich daheim vor dem Fernseher sitzen und nicht bei einem Konzert dabei sein. :-]

Leider wurde dieser Eindruck auch nicht besser als Emily Barker und Lukas Drinkwater begannen. Die Außentüren zum „Tempodrom“ öffneten sich erst 19.00 Uhr und es warteten ziemlich viele Leute vor der Halle, die kontrolliert und deren Tickets abgerissen werden mussten. Und innen musste man dann vor den Türen zu den Rängen und zum Innenbereich noch einmal auf Einlass warten. Was dazu führte, dass schätzungsweise ein Drittel der Leute noch dabei war, sich mit Getränken oder Verpflegung einzudecken, die Garderobe abzugeben oder seinen Platz zu finden, als das Licht ausging und der Support begann. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, war die Setlist eine kürzere als in Leipzig und die Beiden hat auch arg Mühe, das Publikum zum Mitmachen zu animieren. Fand ich schon schade, schließlich gaben sie ihr Bestes, um für Runrig die Stimmung anzuheizen und sich den Leuten gut zu präsentieren. Während in Leipzig nach ihrem Auftritt alle begeistert den vom Band eingespielten Song „San Francisco“ mitsangen und gutgelaunt während der Umbauphase auf Runrig warteten, ging in Berlin einfach das Füllen der Halle weiter.

Pünktlich 20.30 Uhr kamen Runrig dann auf die Bühne und versuchten, das Berliner Publikum mitzureißen. Ich kann natürlich nicht sagen, wie es im Innenraum und vor der Bühne war, aber auf den Rängen wurde meines Erachtens nicht allzu euphorisch mitgeklatscht, gesungen oder sich an den Choreografien bei „Alba“ oder „Loch Lomond“ beteiligt. Selbst Bruce fiel das irgendwann auf, weil er darauf hinwies, sie hätten einen weiten Weg auf sich genommen, um da zu sein. Aber bei „Rocket To The Moon“ musste er doch mehr oder weniger allein singen. Sorry, liebe Berliner, ich habe schon stimmungsvollere Konzerte erlebt! :oops:

Nach dem Konzert traf ich dann noch Susann, die meinen Eindruck bestätigte, dass das Berliner Publikum ziemlich schwer aus der Reserve zu locken war, obwohl sie – wie sie mir versicherte, eigentlich nicht beabsichtigt – in der ersten Reihe stand. Aber vielleicht hat man das Konzert anders empfunden, wenn man keinen Vergleich hatte. Für mich war es ein schöner Abend, aber kein herausragender.