1 Dirty money (Of your son)

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17 Jahre 9 Monate her #39084 von Luc
Dirty money (Of your son) wurde erstellt von Luc
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9 Jahre 2 Monate her #149563 von OEdystopia
OEdystopia antwortete auf Dirty money (Of your son)
Hier scheint sich noch niemand herangewagt zu haben, oder sehe ich das falsch? Irgendwo anders versteckt vielleicht :? Werde mich mal dran versuchen, muss das songbook aber erst mal suchen, damit ich die lyrics habe.

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9 Jahre 2 Monate her - 9 Jahre 2 Monate her #149794 von OEdystopia
OEdystopia antwortete auf Dirty money (Of your son)
so, da ich das Lied nur als mp3 zur Verfügung habe, habe ich jetzt mal vom Hörem allein übersetzt.

"Dirty Money"
"Schmutziges Geld"

Der alte Herr* sagt dem jungen Mann**
"Nimm dir den Hammer und geh zur Arbeit.
Suche dir eine Arbeitsstelle, lass dich nieder***.
Verschwende deine Zeit nicht, du weißt, dass ich recht habe."

Geld. Oh, schmutziges Geld, yeah.

Junger Mann sagt dem alten Herren:
"Nimm eine Pille, Papa. Entspann dich.
Zeit ist frei verfügbar und ich habe noch viel davon.
Ich werde nicht gehen
und werde mir den Rücken brechen* für nichts."

Geld. Oh, schmutziges Geld, yeah.

Junger Mann sagt: "Ich wette mit dir, dass du es verstehen** wirst."
Alter Herr sagt: "Was verstehst** du denn schon?"
Junger Mann: "Ich wette mit dir, dass sich das Blatt wendet."
Alter Herr: "Du wirst so leben wie wir."

Junger Mann: "Wild und frei, so muss man leben. Komm mit, lass uns in der Yonge Street* herumhängen."
Alter Herr: "Du hängst herum, Dummkopf. Lerne besser mal die Regeln. Geh lieber zur Schule, das Leben wird ansonsten ziemlich grausam."

Geld. Oh, schmutziges Geld.

Alter Herr: "Ich wette mit dir, dass du es verstehen wirst."
Junger Mann: "Was verstehst du denn schon?"
Alter Mann: "Ich wette mit dir, dass sich das Blatt wendet. Du wirst leben wie wir."

Alter Mann: "Ich arbeite den ganzen Tag, zahle ehrlich meine Steuern. Mit stolz erhobenem Kopf laufren, von dem Geld, was man sich verdient."
Junger Mann: "Für den Idioten arbeiten, das ist die Wahrheit, sage ich dir. Es muss nicht das sein, was du bekommst. Man muss wissen, wie man es verkauft."

Geld. Schmutziges Geld.

Alter Herr: "Nimm den Hammer und schlag ihn in die Wand. Du wirst noch den Rest deines Lebens im Gefängnis verbringen."
Junger Mann: "Ich verdiene an einem Tag so viel wie du in einem Monat verdienst, wenn ich meine Medizin verkaufe. Versuch auch mal ein wenig davon."

Alter Herr: "Richte dich auf, Junge. Frisier dir die Haare.
Lass dich nieder. Such dir eine Arbeitsstelle. Bezahl die Fahrkarte. Der Weg zum Seelenfrieden* ist nicht ausschießlich mit Honig gepflastert. Du wirst dir ein wenig die Hände schmutzig machen müssen.**




* alter Herr = Vater
** junger Mann = Sohn
*** sich niederlassen: hier vermutlich im Sinne von "Gründe eine Familie, bau ein Haus." der Vorstellung eines geregelten Lebens entsprechend

* Rückenschmerzen sind eine der häufigsten Ursachen für Fehlzeit am Arbeitsplatz . Körperlich schwere Arbeit (auf die Dauer sind unter Umständen Überlastungen zu erwarten, die schmerzen können.) ist wird heutzutage meist schlechter bezahlt als eine Tätigkeit geistiger Arbeit, wobei auch hier der Rücken in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Langes Sitzen schwächt die Rückenmuskulatur und ein schwacher Muskel tut auch gern weh.)

** wörtlich: lernen

* Die Yonge Street (ausgesprochen wie "young", beginnt unmittelbar am Ufer des Ontariosees in Toronto und endet nach 1896 km im Norden Ontarios.

* "the road to the soul" wörtlich: der Weg zur Seele; vielleicht auch: Lebensweg
** dig a little dirt wörtlich etwa im Dreck graben müssen.

_____________________________________________________________________________

Das Lied thematisiert eine kleine Meinungsverschiedenheit zwischen Vater und Sohn, darüber, wie das Leben am besten zu führen ist. Vater streitet aus Überzeugung und eigener Erfahrung heraus für ein "geregeltes" Leben mit festem Verdienst. Unbedingt notwendig dafür ist eine gute Schulausbildung, weshalb Sohn mehr lernen sollte.
Sohn möchte das Leben genießen, sieht es nicht ganz ein, sich auf Anweisung von "Idioten" zu beugen und sich bei der Arbeit kaputt zu schuften. Es ist wesentlich einfacher für ihn, mit dem Verkauf von Pillen (bzw. Drogen) Geld zu verdienen, auch wenn dieser Verdienst unregelmäßig ist, erzielt ein Verkauf ziemlich viel. Vater möchte Sohn davor bewahren, ins Gefängnis zu wandern und versucht zu erklären, dass das Leben kein Zuckersschlecken sein wird, weder wenn man das eine noch das andere einschlägt.

Für mich erscheint es so, als wären die Positionen der beiden auch nach Ende des Liedes nach wie vor unvereinbar.
Bedenkt man, dass mit der Höhe des Bildungsabschlusses in der Regel die Möglichkeit einen Job zu erhalten, von dem man gut leben kann, zunimmt, hat der Vater auf lange Sicht unter Umständen die besseren Argumente. Eine geringere gesellschaftliche Stellung, die über Einkommen und Beruf definiert wird, zieht möglicherweise auch eine gesundheitliche Ungleichheit nach sich, auf Grund der geringeren ökonomischen Ressourcen ist unter Umständen - trotz bester Absicht - nicht die Möglichkeit gegeben, sich ausreichend gesund zu verhalten (z. B. ist Obst sehr teuer, was wiederum dazu führen kann, weniger Widerstandsressourcen aufbauen zu können, früher zu erkranken oder gar zu versterben.
Das Leben ist nicht einfach, aber
genießen - nicht nur wenn man jung ist - sollte man trotzdem. Manche Fehler dürfen auch gemacht werden. Irgendwo muss die Erfahrung ja herkommen, falls man mal eines Tages selbst vor den Kindern steht und eine ähnliche Diskussion führen darf.

Vater und Sohn haben beide nicht ganz unrecht. Von allem das richtige Maß.

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Letzte Änderung: 9 Jahre 2 Monate her von OEdystopia.

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9 Jahre 2 Monate her #149814 von HarvestMoon
HarvestMoon antwortete auf Dirty money (Of your son)
Vielen Dank für´s Aufschreiben des Textes, OEdystopia!

Meine Interpretation ist allerdings leicht anders:

Für mich ist die „Moral“ des Songs, wenn man das so nennen will, quasi

„Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht und Unrecht schlägt seinen eigenen Herrn“.

So – und jetzt geh´ ich schnell mal fünf Euro in die Kasse für abgedroschene Phrasen werfen, hihi.

In den Augen des Sohnes ist es leicht, das schnelle, schmutzige Geld zu verdienen. Warum sich für ein paar Dollar die Hände schmutzig und den Rücken krumm machen, wenn man doch so (vermeintlich) einfach und bequem ein paar Pillen verkaufen kann und damit genug Geld verdient, um sich den Rest des Tages eine schöne Zeit zu machen. Schön doof, wer seine paar Kröten ehrlich und mit stundenlanger harter Arbeit verdient!

Der Vater denkt jedoch längerfristig. Denn so eine, ja man könnte fast sagen, kriminelle Karriere wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht ewig gut gehen. Irgendwann wird man erwischt, sei es von der Polizei – oder der Konkurrenz.

Und was bleibt dann? Nichts! Das Geld dürfte pfutsch sein, eventuell auch die Gesundheit. Dann steht der Sohn da, ohne jedwede Substanz. Und um noch einmal ganz unvorbelastet neu anfangen zu können, dürfte er dann auch zu alt sein und zu viel Ballast (Vorstrafe etc.) mit sich herumtragen. Ohne Geld – eventuell mit lädierter Gesundheit (der Sohn scheint den Pillen ja selbst auch nicht abgeneigt zu sein) und womöglich mit einigen Jahren Knast-Erfahrung – wer nimmt einen dann noch? Welcher Arbeitgeber, welche Partnerin? Wer gibt einem ganz unvoreingenommen die Chance, noch mal ganz neu anzufangen?

Mit diesem Päckchen, das man mit sich schleppt, lässt es sich wohl nur schwer in ein gutbürgerliches Leben wechseln. Das schaffen wahrscheinlich nur die Allerwenigsten, die bereits in jungen Jahren auf die schiefe Bahn gerutscht sind.

So verführerisch das schnelle Geld auch sein mag – es ist eben auch gefährlich. Und was nützt einem aller Reichtum, wenn man am Ende dann doch mit *nichts* dasteht, eben weil man keine Substanz aufgebaut hat und sich eventuell auch mit den falschen Freunden umgeben hat, die, wenn es hart auf hart kommt, schließlich schneller verschwunden sind, als man gucken kann. Und was nützt einem aller Reichtum, wenn man doch nichts davon hat, weil man das schmutzige Geld nicht ausgeben kann, ohne sich z.B. verdächtig zu machen und ohne Aufsehen zu erregen?

Dem gegenüber steht die Sichtweise des Vaters: Sich selbst etwas aufbauen. Dann kann man zu allem sagen „Das ist rechtmäßig meines, das kann mir keiner nehmen!“ Man kann sich jederzeit selbst vorbehaltlos und ohne Reue im Spiegel angucken – und die Freunde bzw. der Partner/die Partnerin kennen und schätzen einen um seiner selbst willen und nicht nur die schöne, reiche, Fassade (bzw. die schnelle gratis-Pille, die es eventuell abzustauben gab).

Selbst wenn die Zeiten dann z.B. durch den Verlust des Jobs, einmal etwas schwieriger werden, hat man immer noch seine Ausbildung und seine Erfahrung, auf die man verweisen kann. Und das macht es sicher einfacher, wieder Fuß zu fassen, als wenn man im gesetzteren Alter irgendwann sagen muss „Eigentlich habe ich nichts und kann nichts – außer Pillen zu verkaufen.“

Der ehrliche Weg ist sicherlich der schwierigere: Man muss sich anstrengen, die Hände dreckig und den Rücken krumm machen – es ist nicht alles einfach nur schön. Und man wird sicher auch so einige Kröten schlucken müssen, die einem nicht passen (auch das bedeutet „To break ones back“ im übertragenen Sinne – der Ausdruck bezieht sich nicht nur auf physische Beschwerden).

Aber all´ die Mühe lohnt sich – eben auf längere Sicht gesehen.

Und die Yonge-/Young-Street: Für mich liest sich das eher nicht nach einer Straße in Ontario. Könnte die Young-Street nicht eher die „Vergnügungs-/Partymeile“ von Halifax sein…? Kann das evtl. jemand verifizieren? Jedenfalls gibt es in Downtown Halifax eine Young-Street.

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9 Jahre 2 Monate her - 9 Jahre 2 Monate her #149816 von OEdystopia
OEdystopia antwortete auf Dirty money (Of your son)

HarvestMoon schrieb: Vielen Dank für´s Aufschreiben des Textes, OEdystopia!

Meine Interpretation ist allerdings leicht anders:

Für mich ist die „Moral“ des Songs, wenn man das so nennen will, quasi

„Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht und Unrecht schlägt seinen eigenen Herrn“.

So – und jetzt geh´ ich schnell mal fünf Euro in die Kasse für abgedroschene Phrasen werfen, hihi.

(...)

Dem gegenüber steht die Sichtweise des Vaters: Sich selbst etwas aufbauen. Dann kann man zu allem sagen „Das ist rechtmäßig meines, das kann mir keiner nehmen!“ Man kann sich jederzeit selbst vorbehaltlos und ohne Reue im Spiegel angucken – und die Freunde bzw. der Partner/die Partnerin kennen und schätzen einen um seiner selbst willen und nicht nur die schöne, reiche, Fassade

(...)

Aber all´ die Mühe lohnt sich – eben auf längere Sicht gesehen.

Und die Yonge-/Young-Street: Für mich liest sich das eher nicht nach einer Straße in Ontario. Könnte die Young-Street nicht eher die „Vergnügungs-/Partymeile“ von Halifax sein…? Kann das evtl. jemand verifizieren? Jedenfalls gibt es in Downtown Halifax eine Young-Street.


Wenn ich so drüber nachdenke, ist es wahrscheinlicher, dass die Straße in Halifax gemeint ist, schließlich lebt ja ein gewisser Musiker in der Stadt. :lol: Das kommt davon, wenn man Onkel Wikipedia alles glaubt und Tante Google selektieren lässt. Persönlich war ich nämlich noch nicht dort.

Du hast ja so recht, Harvest.

Danke für die ausführliche Interpretationsanregung. Ehrlichkeit wärt am längsten, sagt der Volksmund nicht ohne Grund. "Life is hard", aber wenn der Mensch sich ehrlich verhält, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass einem auch geholfen wird. Und zwar von den richtigen, echten Freunden, die auch zu einem stehen. Wenns schwierig wird, sind die falschen Freunde, die ersten, die weg sind.

Ich glaube, wenn man ehrlich ist, darf man die Hoffnung haben, dass alles gut wird, während man im gegensätzlichen Fall in Angst leben muss, dass das Kartenhaus zusammenfällt.
Sicherheit gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen.

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HarvestMoon antwortete auf Dirty money (Of your son)
Danke :) .

Ja, dieses Thema gibt es wohl so oder so ähnlich in vielen Familien - Generationenkonfikt eben. Aber zum Glück sind die innerfamiliären Streitthemen in den meisten Fällen ja deutlich harmloser als Drogendealerei und dgl.

Man kann dem Sohn wirklich nur wünschen, dass die Einsicht zeitig kommt und der Fall dann nicht ganz so tief und bitter wird.

Leider muss man ja gerade zu einer Zeit, zu der einen kaum etwas weniger interessiert, als Schule, lernen, Ausbildung, usw. viele Entscheidungen treffen und Weichen für das restliche Leben stellen. Dabei kann man dann ja eigentlich die Tragweite oftmals noch gar nicht ganz überblicken. Wie oft sagt man sich vielleicht "Schule braucht keiner, ich schmeiß´ den Mist einfach hin - wird schon alles irgendwie klappen!". Und wie viele bereuen das später bitterlich...

Klar muss jeder seine eigenen Entscheidungen treffen, das ist wichtig - ohne Frage. Aber bei gewissen Punkten, zu denen dieser, von dem der Song handelt, ganz sicher auch gehört, gibt es eben wenig Spielraum zwischen "Schon, ok, man muss seinen Weg selbst finden und darf dabei nötigenfalls auch Fehler machen" und "Geht absolut gar nicht".

Aber zum Glück hat Bruce diesen Dialog im realen Leben ja nicht (zumindest seeeeehr sicher nicht) in dieser Form mit seinem eigenen Sohn führen müssen :) ;-). Das Kind blindlings ins Unglück laufen zu sehen, sowas muss echt die Hölle für Eltern sein.

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